Politik

Glawischnig: Regierung soll Sotschi boykottieren

Heute Redaktion
Teilen

Die Grüne Klubobfrau im Parlament, Eva Glawischnig, hat am Donnerstag in der Früh die Regierung aufgefordert, auf einen Besuch der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi zu verzichten.

"Das offizielle Österreich hat sich durch die blamiert, es wäre daher ein Schlag ins Gesicht, wenn es Präsident Wladimir Putin in Sotschi hofiert".

Deutsche und USA abgesagt

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und die EU-Justizkommissarin Viviane Reding haben aufgrund der Menschenrechtssituation in Russland ihre Teilnahme abgesagt, so die Grüne in einer Aussendung. "Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung sollten es ihnen gleich tun, so die Bundessprecherin der Grünen.

Die Menschenrechtssituation in Russland ist extrem besorgniserregend, sagte Glawischnig. "Den teilnehmenden SportlerInnen, die sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben, untersagt das Regulativ jede Form politischer Äußerungen. Sie können sich aber nicht aussuchen, wo die Spiele stattfinden. Umso wichtiger ist es, dass die Repräsentanten der Republik ein eindeutiges Zeichen setzen, dass Menschenrechtsverletzungen kein Kavaliersdelikt sind, sondern international geächtet werden", so Glawischnig.

Klug will trotzdem fahren

Im Gespräch mit Ö3 kündigte Sportminister Klug an, auf jeden Fall nach Sotschi zu reisen. „Ausschließlich aus Respekt vor den Leistungen der österreichischen Sportlerinnen und Sportler“, heißt es ausdrücklich in seinem Büro. Wer sich jahrelang auf diesen Wettbewerb vorbereitet, verdiene besondere Wertschätzung. Das solle aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Österreich bezüglich der Menschenrechte einen klaren Standpunkt habe.

Ob Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer nach Sotschi reisen wird oder nicht, bleibt weiter offen. Der neue Außenminister Sebastian Kurz hat sich noch nicht entschlossen, ob er fahren wird, oder nicht.