Das vergangene Jahr war bereits ein Jahr für die Klimarekordbücher, doch ein neuer Bericht der renommierten "American Meteorological Society" erweitert die bereits lange Rekordliste.
Die eigentliche Ursache für die Fiebersymptome sei die anhaltende Zunahme der Schadstoffe aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, heißt es in dem Bericht.
„Wir erleben eine Erwärmung der Welt, und die Auswirkungen sind überall auf dem Planeten zu sehen.“Derek ArndtNational Centers for Environment Information
"Dieser Bericht vermittelt ein erschreckendes, aber allgemein bekanntes Bild: Wir erleben gerade eine Erwärmung der Welt, und die Anzeichen und Auswirkungen sind überall auf dem Planeten zu sehen", sagte Derek Arndt, Direktor des "National Centers for Environment Information".
Der "State of the Climate in 2023" wurde als Beilage zum Bulletin der American Meteorological Society veröffentlicht. Er wurde von Wissenschaftlern aus aller Welt zusammengestellt und enthält eine Analyse der globalen Klimabedingungen.
Besonders die globalen Meerestemperaturen des Vorjahres fielen vielen Forschern auf, weil sie so weit über den bisherigen Rekorden lagen. Die anhaltend hohen Oberflächen-Temperaturen könnten einen "Sprungwechsel" der Klimabedingungen markieren, sagte Boyin Huang, Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration.
Die globale durchschnittliche jährliche Anomalie der Meeres-Temperatur liege 0,13 Grad über dem bisherigen Rekordwert von 2016 - ein "sehr großer Sprung für die Ozeane", sagte er. Die marinen Hitzewellen sei "in vielen Regionen außergewöhnlich weitverbreitet und anhaltend" gewesen.
Die Hitzewellen im Ozean hielten 2023 zehn Monate lang in weiten Teilen des östlichen tropischen und nordatlantischen Ozeans, des Japanischen Meeres, des Arabischen Meeres, des Südpolarmeers bei Neuseeland und des östlichen tropischen Pazifiks an.
Die Anzahl der Tage mit Hitzewellen im Ozean stieg von dem bisherigen Rekord (aus dem Jahr 2016) von 86 Tagen auf nunmehr 116. Am anderen Ende der Skala gab es nur 13 Tage mit Kältewellen im Meer, weit weniger als der bisherige Rekordtiefstwert von 37 Tagen aus dem Jahr 1982.
Die Hitze im Ozean war so bemerkenswert, dass Huang neben Begriffen wie "Megafeuer" und "Megadürre" auch den Begriff "Super-Meereshitzewellen" in das moderne Klimaglossar einfügte.