Politik

Glock wehrt sich gegen ihren Rauswurf aus Aufsichtsrat

Kathrin Glock ist wegen ihrer Befragung im Ibiza-U-Ausschuss nicht mehr Aufsichtsrätin der Flugsicherung. Dagegen wehrt sie sich jetzt.

Leo Stempfl
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Ministerin Gewessler warf Glock aus dem Austrocontrol-Aufsichtsrat.
Ministerin Gewessler warf Glock aus dem Austrocontrol-Aufsichtsrat.
Tobias Steinmaurer / Picturedesk

Bereits im November sollte Kathrin Glock vor dem Ibiza-U-Ausschuss aussagen. Im Mittelpunkt stand dabei ihre Berufung in den Aufsichtsrat der Flugsicherung Austro Control (ACG) unter Norbert Hofer (FPÖ). Denn im Ibiza-Video deuteten Strache und Gudenus an, Spenden vom österreichischen Waffenproduzenten zu bekommen. Die Ehefrau des Waffenproduzenten dementiert das.

Aufgrund des Gesundheitszustandes ihres Gatten wollte sie aus Sorge vor Corona nicht vor Ort aussagen. Das Bundesverwaltungsgericht verhängte deswegen eine Beugestrafe von 2.000 Euro. Als sie im Jänner schließlich aussagen musste, folgte kurz darauf der Rausschmiss von Glock aus dem ACG-Aufsichtsrat.

Kein Schulmädchen

Angeblicher Grund: Glock gab sich patzig vor den Abgeordneten, verbat sich doppelte Fragen und erklärte, sie lasse sich "nicht wie ein Schulmädchen behandeln." Dagegen wehrt sie sich nun in einem Brief an die Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Die Vorwürfe der "Geringschätzung gegenüber einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss" findet sie "höchst befremdlich." Auch, weil zum Zeitpunkt der Entlassung, noch nicht Mal ein inoffizielles Protokoll vorlag. Die Entscheidung der Ministerin musste also auf Medienberichten und Erzählungen von Abgeordneten beruhen.

Mandat war bereits zurückgelegt

Glock vermutet deswegen, dass ihre Abberufung bereits lange geplant und "geleitet von politischen Motiven" sei. Sie fordert eine lückenlose Aufklärung der wahren Beweggründe eine konkrete Darlegung der Fakten.

In den Aufsichtsrat zurückkehren würde sie allerdings ohnehin nicht. Dafür fehlen ihr die zeitlichen Ressourcen, bereits vor der Abberufung habe sie deswegen ihr Mandat zurückgelegt.