Wirtschaft

Go's und NoGo's bei Bewerbungen

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:45

Wer sich bei einem Unternehmen initiativ bewirbt, weil dort keine Stelle ausgeschrieben ist oder man unbedingt in diesem Unternehmen arbeiten möchte, muss sich gut vorbereiten. Die Erfolgsaussichten, zumindest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, sind nicht schlecht.

Wer sich bei einem Unternehmen initiativ bewirbt, weil dort keine Stelle ausgeschrieben ist und man unbedingt in diesem Unternehmen arbeiten möchte, muss sich gut vorbereiten. Die Erfolgsaussichten, zumindest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, sind nicht schlecht.

Viele Menschen, die nach Jobs suchen, nehmen das Heft selbst in die Hand und bewerben sich bei Firmen, obwohl dort eigentlich gar keine Stelle frei ist. Das Zauberwort heißt Initiativbewerbung.

Dabei sind einige Punkte zu beachten. Das allerwichtigste vorweg: ihre Bewerbung landet sofort im Mülleimer, wenn Sie falsch adressiert ist und nicht sofort klar ersichtlich ist, wofür Sie sich bewerben. E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder den Namen des Chefs aus der jeweiligen Abteilung herauszufinden, ist deshalb immer der erste Schritt. Im Unternehmen anzurufen, um zu checken, ob der ausgewählte Adressat tatsächlich der Richtige ist, schadet ebenfalls nie.

Was haben Sie anzubieten?

Informationen aus und über die Firma sind entscheidend, denn vor einer Initiativbewerbung geht es darum, die eigenen Qualifikationen und Stärken mit den Zielen des Unternehmens abzugleichen. Habe ich etwas zu bieten, was die Verantwortlichen dort interessieren könnte? Das ist die entscheidende Frage, die Sie mit dem aussagekräftigen Text ihrer Bewerbung beantworten sollten.

Verweisen Sie auf Fähigkeiten, die Sie besonders gut beherrschen. Vergessen Sie nie: Ihr Text soll ihre Persönlichkeit, ihren Charakter widerspiegeln. Man sollte weiters seine Ausbildung und den Abschluss nennen und den Arbeitsbereich, in dem im betroffenen Unternehmen tätig werden will. Die Bewerbung ist eine Werbung für die eigenen Fähigkeiten. Gerade deshalb sollte sie nicht wie ein matter, kopierter Text aus dem Internet aussehen. Besonders vielversprechend sind Initiativbewerbungen in Branchen, in denen hochqualifiziertes Fachpersonal gesucht wird.

Studien zufolge nehmen sich übrigens Personalverantwortliche in Österreich fünf Minuten Zeit, um zu entscheiden, ob eine Bewerbung eine Chance bekommt oder in den Papierwolf wandert. Haben Sie auf den ersten Blick überzeugt, geht es in Runde 2 (noch vor dem Bewerbungsgespräch) um die Einschätzung der Teamfähigkeit. Schreiben Sie zu diesem Zweck auch Interessen und Hobbys in den Lebenslauf - das kann helfen!

Der Lebenslauf muss sitzen

Passend zur Initiativbewerbung muss natürlich auch der Lebenslauf korrekt sein. Führen Sie alle Tätigkeiten, Qualifikationen und Ausbildungen klar und übersichtlich, sowie möglichst ohne zeitliche Lücken auf. Hilfreich ist auch, wenn der Lebenslauf speziell auf die Bewerbung hin strukturiert wird.

Im Geschlechter-Vergleich haben im Moment übrigens Frauen die Nase vorne wenn es heißt, künftig bei Initiativbewerbungen erfolgreich zu sein. Denn die Politik hat ihre Wünsche an die Privatwirtschaft klar formuliert. "Wir haben zwar gute Gleichstellungsgesetze, aber in der Realität werden Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt noch immer oft diskriminiert", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek erst kürzlich.

In Zukunft anonymisierte Bewerbungen?

Die SPÖ-Politikerin geht, was Initiativbewerbungen betrifft, sogar noch einen Schritt weiter. "Frauen werden noch immer gefragt, ob sie schwanger werden möchten, und fremd klingende Namen verhindern oft die Einladung zum Bewerbungsgespräch." Deshalb wären Anonymisierte Bewerbungen eine Möglichkeit, mehr Fairness in die Arbeitswelt zu bringen.

In Deutschland hätten Betriebe gute Erfahrungen mit anonymisierten Bewerbungen gemacht und ihre Einstellungspraxis reflektiert. In Österreich startete soeben ein Pilotprojekt. Dieses wird ein halbes Jahr laufen, Studenten der WU Wien werden die Veränderungen evaluieren.

Auf Seite 2: Die schlimmsten Fehler in Bewerbungen!Diese Fehler dürfen Sie bei Bewerbungen auf gar keinen Fall machen:

- Tipp- oder Flüchtigkeitsfehler

- schlechte Rechtschreibung

- Schlampigkeit

- fehlendes Foto

- unkommentierte Lücken

- Unübersichtlichkeit

- zuerst überlegen, dann schreiben

- unbedingt kritisch Gegenlesen

- das Wichtigste nicht ans Ende

- kurz halten, Sätze nicht verschachteln

Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite