Fussball

Gogo Djuricin nach Rauswurf: "Wurde verarscht!"

Goran Djuricin flog bei Grasshoppers Zürich nach nur zwei Spielen als Trainer raus. Jetzt holt der Ex-Rapidler zum Rundumschlag aus.

Teilen
Goran Djuricin durfte nur zwei Liga-Spiele als Zürich-Coach bestreiten.
Goran Djuricin durfte nur zwei Liga-Spiele als Zürich-Coach bestreiten.
Imago Images

Mitte Juni rollt in der Schweiz wieder der Ball. Einer darf nach der Corona-Pause nicht mitwirken: Goran Djuricin. Der Ex-Rapid-Coach wurde von den Grasshoppers vor rund zwei Wochen entlassen. Sein ehemaliger Vorgesetzter bei Rapid, Fredy Bickel, hatte "Gogo" im Frühjahr in die Schweiz geholt. Der Sportdirektor verlor seinen Posten kurz danach.

Die Trennung sitzt Djuricin noch tief in den Knochen. Das kann er aktuell im Interview mit dem "Blick" nicht verbergen. "Da holt man mich mitten im Corona-Lockdown zurück nach Zürich, damit ich fünf Tage das Training leiten kann, um mir dann mitzuteilen, dass ich wieder nach Hause gehen könne. Das hätte man sicher anders lösen können!" Der Wiener lässt kein gutes Haar an der Klubführung: "Auch hätte man mir nicht eine Vertragsverlängerung vorgaukeln müssen."

Der 45-Jährige hält seine Gefühle nicht zurück: "Diese Entlassung nagt schon sehr. Ich hatte einen tollen Draht zu den Spielern. Es hat einfach gepasst. Das haben mir auch die Spieler zu verstehen gegeben. Ich bin sicher: Wir waren zusammen auf einem guten Weg."

"Sowohl Jimmy Berisha (Geschäftsführer, Anm.) wie auch der neue Sportchef Bernard Schuiteman haben mir noch wenige Tage zuvor zugesichert, dass ich die Saison bestimmt beenden werde. Sie haben sogar noch meinen ehemaligen Assistenten kontaktiert, damit er mich bis Saisonende unterstützt."

"Ich war derart enttäuscht, weil ich verarscht worden bin."

Die Schweizer Zeitung fragt Djuricin, ob es ihm zum Verhängnis geworden wäre, dass er bei Fredy Bickel gewohnt hat. "Ich hoffe nicht. Als ich aus Österreich zurückgekommen bin, habe ich sofort nachgefragt, ob es irgendein Problem darstellt, wenn ich weiterhin bei Fredy wohnen würde. Man hat mir zugesichert, dass das für den Moment okay sei, auf Dauer hinaus aber nicht die Lösung sein könne. Ich wäre sofort ausgezogen, GC war mein Arbeitgeber, ich wäre bestimmt weiter loyal zum Verein gestanden."

Djuricin gibt auf Nachfrage zu, die beiden Bosse nach der Entlassung "zusammengestaucht" zu haben. "Ich war derart enttäuscht, weil ich verarscht worden bin. Auch stimmt, dass ich nicht das beste Benehmen an den Tag gelegt habe. Ich habe den Herren Berisha und Schuiteman ins Gesicht gesagt, was ich von ihnen halte. Das war alles andere als die feine englische Art von mir, ich weiß. Aber ich lasse mir so was einfach nicht gefallen, ich bin ein ehrlicher, direkter Mensch. Es war die Wahrheit und sie musste einfach raus."

Für den 45-Jährigen war es bereits die zweite Entlassung binnen weniger Monate. Im Dezember hatte er seinen Job als Chefcoach von Zweitligist Blau Weiß Linz verloren.

1/21
Gehe zur Galerie
    Aminata Diallo ließ ihre PSG-Kollegin für mehr Spielzeit verprügeln. Es ist eine der gröbsten Unsportlichkeiten in der Geschichte. Hier seht ihr die größten Schummeleien im Sport.
    Aminata Diallo ließ ihre PSG-Kollegin für mehr Spielzeit verprügeln. Es ist eine der gröbsten Unsportlichkeiten in der Geschichte. Hier seht ihr die größten Schummeleien im Sport.
    Image, Gepa