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Goldene Palme geht an "Winter Sleep"

Heute Redaktion
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Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht in diesem Jahr an den türkischen Film "Winter Sleep" von Nuri Bilge Ceylan. Das gab die Jury am Samstagabend zum Abschluss der 67. Festspiele bekannt.

Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht in diesem Jahr an den türkischen Film "Winter Sleep" von Nuri Bilge Ceylan. Das gab die Jury am Samstagabend zum Abschluss der 67. Festspiele bekannt.

Es ist die zweite Palme für einen Film aus der Türkei nach 1982. Das Psychodrama handelt von einem despotischen Hotelbesitzer in einen anatolischen Dorf. Dabei sezierte der 55-jährige Regisseur in über drei Stunden die Lethargie der türkischen Intellektuellen.

Keine Auszeichnung für Österreicherin Hausner

Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner ging mit ihrem Film "Amour Fou" bei der Preisverleihung in der Nebenschiene "Un certain regard" leer aus. Die Auszeichnung ging an den Ungarn Kornel Mundruczo für sein futuristisches Werk "White God" über umherstreunende Hunde, die gegen die Menschen rebellieren.

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an das Sozialdrama "Le meraviglie" der Italienerin Alice Rohrwacher. Der Brite Timothy Spall (57) wurde für seine Leistung in "Mr. Turner" von Mike Leigh als bester Schauspieler ausgezeichnet. Die US-Amerikanerin Julianne Moore (53) gewann für ihr Spiel in "Maps to the Stars" von David Cronenberg die Trophäe als beste Schauspielerin.

Doppelsieg beim Preis der Jury

Der als großer Favorit gehandelte junge Regisseur Xavier Dolan aus Kanada bekam für "Mommy" den Preis der Jury - der dieses Mal zu gleichen Teilen auch an Jean-Luc Godard aus Frankreich für dessen 3D-Experiment "Adieu au langage" gibt. Die Auszeichnung für die beste Regie ging an den US-Amerikaner Bennett Miller für "Foxcatcher". Der Preis für das beste Drehbuch an Andrej Swjaginzew und Oleg Negin für den russischen Beitrag "Leviathan".

Der Preis der Jury in der renommierten Sektion "Un certain regard" ging an den schwedischen Filmemacher Ruben Östlund für seine bissige Komödie "Turist" über eine Familie, die vom Vater nach einem Lawinenabgang sich selbst überlassen wird. Für die Dokumentation "The Salt of the Earth" über den brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado, den Wim Wenders mit Salgados Sohn Juliano gedreht hat, gab es den Spezialpreis.

Das Internationale Festival von Cannes gilt als das wichtigste Filmfest der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 18 Filme um die Preise konkurriert.

Die wichtigsten Auszeichnungen des 67. Festivals im Überblick:


GOLDENE PALME: "Winter Sleep" von Nuri Bilge Ceylan (Türkei)
GROSSER PREIS DER JURY: "Le meraviglie" von Alice Rohrwacher (Italien)
PREIS DER JURY: zu gleichen Teilen an "Mommy" von Xavier Dolan (Kanada) und "Adieu au langage" von Jean-Luc Godard (Frankreich)
BESTE SCHAUSPIELERIN: Julianne Moore in "Maps to the Stars" von David Cronenberg (Kanada)
BESTER SCHAUSPIELER: Timothy Spall für "Mr. Turner" von Mike Leigh (Großbritannien)
BESTE REGIE: Bennett Miller für "Foxcatcher" (USA)
BESTES DREHBUCH: Andrej Swjaginzew und Oleg Negin für "Leviathan" (Russland)
GOLDENE PALME für den besten KURZFILM: "Leidi" von Simon Mesa Soto (Kolumbien)