Österreich

Goldketten-Raube: Vater und Sohn vor Gericht

Heute Redaktion
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Die Vorfälle hatten im Sommer für viel Aufregung in Graz gesorgt, als immer wieder älteren Frauen Goldketten vom Hals gerissen wurden und der Täter stets flüchten konnte. Am Montag stand nun ein 17-Jähriger samt Vater wegen der Delikte im Grazer Straflandesgericht vor einem Schöffensenat. Der Sohn war geständig, der Vater nicht.

Immer wieder wurden vor allem Pensionistinnen mitten in der Stadt am helllichten Tag Opfer eines Räubers, der es fast ausschließlich auf Goldketten abgesehen hatte. Dem 17-jährigen werden 15 Raube vorgeworfen, nur in drei Fällen hatte er es auf die Handtasche abgesehen. "Die Goldketten waren etwas wertvoller und die Verwertung einfacher", glaubte Staatsanwältin Katharina Tauschmann die Beweggründe der Angeklagten zu kennen.

"Die Leute haben sich nicht einmal mehr auf die Straße getraut, ist Ihnen das bewusst?", fragte Richterin Angelika Hacker den jüngeren Angeklagten. Dieser bekannte sich schuldig. Zunächst hatte er auch den Vater belastet, zog seine Aussage aber bei der Verhandlung zurück: "Ich habe die Taten gemacht, es stimmt nicht, dass mein Vater dabei war", meinte er.

Der Bursche ist kein unbeschriebenes Blatt: Trotz seines jugendlichen Alters hat er bereits vier Vorstrafen, 14 Tage nach seiner letzten bedingten Entlassung machte er schon den nächsten Coup. Der Vater will von den Goldketten-Rauben nichts gewusst haben, ihm werden aber noch ein paar andere Delikte angelastet.

Opfer brachte Geschenke für Mutter des Angeklagten mit

Eines der Opfer verzichtete nicht nur auf die Kette - "die war vom Flohmarkt und hat nur ein paar Euro gekostet" -, sondern hatte bei der Verhandlung auch noch Geschenke für die Mutter des Angeklagten dabei. Diese ist aber in Serbien, und so musste sie alles wieder mitnehmen. Dem 17-Jährigen gab sie mit den Worten "Werden S' ein besserer Mensch" beim Hinausgehen einen Rosenkranz.

"Wie soll's mit Ihnen weiter gehen?", fragte die Richterin den Jugendlichen. "Das entscheiden Sie", kam die Antwort. Vorläufig wurde aber nicht entschieden, sondern vertagt, weil noch mehr Zeugen gehört werden sollen.