Niederösterreich

190 € wegen Google-Schriften – Anwalt über Angriffe

In der Sendung "Bürgeranwalt" beklagte Abmahnanwalt Marcus Hohenecker zahlreiche Angriffe auf seine Person. Ein Prozess startet am 3. März.

Anwalt Marcus Hohenecker
Anwalt Marcus Hohenecker
Alex Diry

Marcus Hohenecker, Rechtsanwalt aus NÖ, der im Auftrag einer Mandantin zehntausende Abmahnbriefe an Webseitenbetreiber verschickt hatte, hat in der ORF-Sendung "Bürgeranwalt" Angriffe auf seine Person beklagt. "Dieser Shitstorm hat dazu geführt, dass vor meiner Kanzlei randaliert wurde, dass mir mehrfach die Reifen aufgestochen wurden", so Hohenecker im "ORF".

Schlägertypen bei Anwalt

Auch Drohanrufe habe er erhalten und Schlägertypen hätten ihn an seiner Privatadresse aufgesucht. "Ich konnte mein Handy über ein Monat nicht verwenden, weil ich ständig angerufen wurde und wieder aufgelegt wurde", so Hohenecker. Sein Webhoster habe ihm gekündigt, ebenso sein Steuerberater und seine Bank.

Marcus Hohenecker hatte 2022 massenhaft Abmahnschreiben an Webseitenbetreiber verschickt, die Google Fonts (Anm.: von Google bereitgestellte Schriftarten) verwendet haben. Eine Mandantin von Hohenecker sah laut ihrem Rechtsanwalt darin einen Kontrollverlust über ihre Daten und machte einen Gefühlsschaden geltend. Pro Brief forderte Marcus Hohenecker 190 Euro. Diese Forderungen dürften inzwischen hinfällig sein. Hohenecker im ORF auf die Frage, ob er die Sache weiterhin verfolge: "Ich habe genug von der Sache".

Es drohen bis zu 10 Jahre Haft

Der Fall beschäftigt mittlerweile auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Ermittelt wird gegen Hohenecker und eine zweite Person wegen gewerbsmäßiger Erpressung und schwerem gewerbsmäßigen Betrug (es gilt die Unschuldsvermutung). Auf diese Delikte steht im Fall einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren. 

Zur Frage, ob die Verwendung von Schriftarten, die von einem Google-Server abgerufen werden, datenschutzkonform ist oder ob dabei die IP-Adresse des Webseitenbesuchers datenschutzwidrig an Google übertragen wird, findet laut "APA" am 3. März in Wien am Landesgericht für Zivilrechtssachen eine erste Tagsatzung in einem Muster-Verfahren der Wirtschaftskammer statt. Prozessbeteiligt ist neben einem Friseur aus Amstetten auch Google Ireland Ltd.

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