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Google Nest Hub im Test: Fotorahmen mit Sound

Google baut seine Lautsprecherschiene aus: Neben dem Google Nest Mini gibt es ab sofort mit dem Google Nest Hub eine Art Lautsprecher-Bilderrahmen.

Heute Redaktion
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Das Design des neuen Google-Gadgets, das jetzt den Namen "Nest" führt, ist gewohnt dezent. Der Google Nest Hub ist 18 Zentimeter breit, zwölf Zentimeter hoch, hat einen sieben Zoll großen LCD-Touchscreen und sieht aufgestellt von vorne wie ein Bilderrahmen aus. In Wahrheit handelt es sich beim Google Nest Hub aber um einen smarten Lautsprecher mit Display und Schaltzentrale für Smart-Home-Geräte.

Klingt komisch? Vorstellen kann man sich den Google Nest Hub vereinfacht wie ein Tablet mit gekoppeltem Lautsprecher. Wie die bisherigen Speaker Home und Home Mini kann der Hub mit dem Aktivierungssatz "Ok, Google" oder "Hey, Google" Radiosender streamen und bei Nutzung eines Musikdienstes wie Google Play Music oder Spotify die Wunschmusik wiedergeben.

Neues Display, neue Möglichkeiten

Mit dem Display kommen aber natürlich neue Möglichkeiten dazu, über die die Lautsprecher alleine nicht Verfügen. So bekommt man bei Timern einen visuellen Countdown, kann per Sprache Youtube- oder Google-Videos streamen, das Fotoalbum anzeigen lassen oder auch etwa beim Kochen Rezepte einblenden. Soll Googles Sprachassistent nicht zuhören, lässt er sich per Taste auf der Rückseite des Geräts deaktivieren.

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Im Standby-Modus wird der Hub zum digitalen Fotorahmen. Hier kann der Nutzer wählen, ob er bestimmte eigene Fotos, automatische Highlights seiner Google Fotos oder von Google selbst erstellte Aufnahmen beziehungsweise Kunstwerke sehen will. Die Aufnahmen wechseln innerhalb einiger Sekunden ständig durch. Ein Umgebungslichtsensor schaltet das Display optimal hell für die aktuelle Tageszeit und die Lichtverhältnisse.

Begleiter durch den Wohn-Alltag

Geht das Licht ganz aus, zeigt der Google Nest Hub noch schwach die Uhrzeit auf schwarzem Hintergrund an. Auf Befehl "Bildschirm aus" kann man ihn auch gänzlich schwarz schalten. Praktisch: Es lassen sich Nachrichtenroutinen festlegen. Eine automatische ist etwa mit dem Befehl "Guten Morgen" aktivierbar. Dann gibt Google die Uhrzeit per Sprache aus, liest den Wetterbericht vor, sagt Termine voraus, zeigt den Weg zur Arbeit und spielt Kurznachrichten aus verschiedenen Quellen per Video ab.

Bisher sind hier eher deutsche Nachrichten wie die "Tagesschau" verfügbar – gut möglich aber, dass mehr österreichische Inhalte folgen. Auch Telefonieren kann man mit dem Hub, etwa über die Google App Duo. Die Musikqualität ist besser als mit dem Minispeaker von Google und kommt an die Qualität des größeren Google Home ran. Der Klang ist klar und überraschend Bass-lastig, ein Soundwunder darf man sich aber nicht erwarten.

Leicht mit anderen Geräten zu koppeln

Die Wiedergabe von Youtube-Videos läuft ebenfalls wunderbar, selbst die Suche nach speziellen Videos, Kanälen, Playlists und Produzenten zeigte sich treffsicher. Was fehlt ist noch die Einbindung anderer Streaming-Apps wie Netflix und Co. Umgekehrt lassen sich Videos von Youtube und Co. auch vom Smartphone auf dem Hub-Bildschirm abspielen. Wer bereits Google- oder Lautsprecher anderer Hersteller nutzt, kann diese mit dem Home im WLAN per Bluetooth koppeln.

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Die Koppelung funktioniert einfach: Über die Smartphone-App Google Home kann der Lautsprecher benannt, für ein Zimmer definiert und in Gruppen mit anderen Geräten zusammengefasst werden. Im Testfall wurde der Hub mit dem Google Home Lautsprecher gekoppelt. Das bringt nicht nur absolut synchronen Ton, sondern einen zusätzlichen Soundboost für größere Räume.

Kamera ist nicht verbaut

Preislich fällt der Google Nest Hub mit 129 Euro moderat aus. Der Bildschirm ist von einem weißen Gehäuse umrahmt, der Lautsprecherstandfuß von einem hellgrauen Stoff überzogen. Auf die Waage bringt das Teil knapp über 400 Gramm. Das Display des Hub lässt sich übrigens auch per Touch bedienen, ganz so wie ein herkömmliches Tablet. Die Spracherkennung funktioniert aber sehr verlässlich, selbst aus mehreren Metern Entfernung in normaler Sprech-Lautstärke.

Sollte der Hub allerdings einen Befehl nicht verstehen, gibt das Display Optionen aus, was gemeint sein könnte. Dann kann der Nutzer noch manuell nachbessern. Schade: Eine Kamera ist im Hub nicht verbaut. Bewusst, wie Google sagt, um die Privatsphäre zu schützen. Für Videoanrufe wäre der Hub aber dennoch perfekt gewesen. So sieht man nämlich nur das Gegenüber.

Schlauer Bilderrahmen mit Musik

Google Nest Hub kann auch als Schaltzentrale für das Smart Home fungieren. Hat man alle Geräte verbunden, können über Spracheingabe etwa Filme und Videos auf einem Smart-TV gestreamt, smarte Lampen ein- und ausgeschaltet oder Kameras wie jene von Nest bedient werden. Bei den Funktionen lässt das Gerät kaum Wünsche offen.

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Der dezente Hub mag keine Mega-Innovation sein, er macht in der täglichen Nutzung den Alltag aber ein Stück einfacher. Praktischer hatte man bisher Termine, Nachrichten und Co. nicht in der Übersicht und mit abspielbaren Videos winkt ein kurzweiliger Zeitvertreib. Dazu kommt ein guter Klang und die Möglichkeit, die besten eigenen Fotos in den eigenen vier Wänden digital ausstellen zu können.