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Google Pixel 8 Pro ist die eierlegende Wollmilchsau

Das neue Google Pixel 8 Pro ist deutlich teurer als der Vorgänger. Dafür wurde aber auf allen Ebenen aufgerüstet – zum Smartphone der Superlative.

Rene Findenig
Das Google Pixel 8 Pro ist teuer – aber auch eines der besten Smartphones am Markt.
Das Google Pixel 8 Pro ist teuer – aber auch eines der besten Smartphones am Markt.
Rene Findenig

Google bringt seine neuen Pixel-Geräte nun endlich auch nach Österreich, mit den günstigen Preisen bei der Smartphone-Serie ist es aber vorbei. Starteten die Preise der Vorgänger Pixel 7 und Pixel 7 Pro noch bei 649 beziehungsweise 899 Euro, gibt es die neuen Pixel 8 und Pixel 8 Pro nun ab (!) 799 beziehungsweise 1.099 Euro. Auch das günstigste Pixel, das Pixel 7a, kommt auf 509 Euro. Wer beim Pixel 8 und Pixel 8 Pro zudem mehr als 128 Gigabyte (GB) Speicher will, legt nochmal drauf: 859 Euro werden für das Pixel 8 mit 256 GB fällig, 1.159 Euro für das Pixel 8 Pro mit 256 GB und 1.299 Euro für das Pixel 8 Pro mit 512 GB. Google bietet hierzulande aber eine Vorbesteller-Aktion an, die bis zum 16. Oktober 2023 läuft.

Wer sich bis dahin die Geräte über Google und den teilnehmenden Handel (exklusiv bei Drei und MediaMarkt) holt, bekommt bei einem Pixel 8 die neuen Kopfhörer Pixel Buds Pro und beim Kauf eines Pixel 8 Pro die neue Pixel Watch 2 in der Wi-Fi-Version kostenlos dazu. "Heute" hat das Google Pixel 8 Pro getestet und beantwortet die Frage, was das neue Google-Handy nun alles so kann. Kurz: Google hat sein neuestes Pixel-Smartphone schneller, heller und schlauer gemacht. Es gibt einen weit schnelleren Prozessor, einen helleren Bildschirm, stark aufgemotzte Kameras und noch dazu eine ganze Menge neuer Funktionen, die durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz möglich werden. Der KI-Assistent Bard übernimmt aber nicht.

Richtig schick und auch hervorragend geschützt

Als Farben stehen dieses Mal ein mattes Schwarz namens Obsidian, ein mattes Cremeweiß namens Porcelain und ein mattes Hellblau namens Bay zur Verfügung. Alle drei Farben wirken wie das Modell selbst elegant und luxuriös. Zudem wurden die Kanten etwas mehr abgerundet und die Oberflächen fühlen sich samtig an. Das Kameramodul, das sich über die gesamte Breite der Rückseite zieht, geht mit seinem Metallbalken direkt in den schmalen Metallrahmen des Smartphones über. Neu hinzugekommen ist im Kamerabalken ein Temperatursensor unter dem Blitz, eine Neuerung am Handy-Markt. Damit kann man die Temperatur von Objekten oder Fieber messen, eine Freigabe der US-Gesundheitsbehörde soll folgen.

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    Google hat sein neuestes Pixel-Smartphone schneller, heller und schlauer gemacht. 
    Google hat sein neuestes Pixel-Smartphone schneller, heller und schlauer gemacht.
    Rene Findenig

    Dank Glas auf der Rückseite wirken die matten Farben dennoch leicht glänzend – Fingerabdrücke sind dagegen fast gar nicht sichtbar und auch rutschig fühlt sich das Pixel 8 Pro nicht an. Schutz gibt es durch die neueste Generation von Gorilla Glass, Victus 2. Mit 213 Gramm liegt das Smartphone im Handy-Durchschnitt, die Maße betragen 162,6 x 76,5 x 8,8 Millimeter, was das Smartphone richtig groß und nicht mehr mit einer Hand bedienbar macht. Schutz gibt es durch eine IP68-Zertifizierung, die das Smartphone staub- und wasserdicht macht. Tasten und Anschlüsse sind klassisch angeordnet: Auf der rechten Seite des Rahmens finden sich die Laustärkewippe und der Power-Button, auf der Unterseite USB-C-Anschluss und Lautsprecher.

    Das Display kann sich nun wirklich sehen lassen

    Im SIM-Schacht finden zwei Nano-SIM-Karten Platz, auch eSIM kann genutzt werden – eine Speichererweiterung durch eine Kartenslot gibt es beim Pixel 8 Pro nicht. Auf der Vorderseite des Smartphones begrüßt den Nutzer ein riesiger, 6,7 Zoll großes und flaches LTPO-OLED-Display mit integriertem und zuverlässig reagierendem Fingerabdruckscanner. Dank Frontkamera kann das Display auch per Gesichtserkennung oder klassisch per PIN-Code entsperrt werden. Das absolut hervorragende Display löst mit 1.344 × 2.992 Pixel auf und bietet eine automatisch von 1 bis 120 Hertz angepasste und sehr flüssige Bildrate. Die Bildschirmränder fallen schmal, aber doch etwas auffälliger als bei vielen Flaggschiff-Konkurrenten aus.

    Gewaltig gesteigert wurde die maximale Helligkeit des Display – mit bis zu 2.400 Nits Spitze ist das Ablesen im direkten Sonnenlicht kein Problem. Wie die Rückseite ist der Bildschirm im 20:9-Format von Gorilla Glass geschützt und zeigt einfach atemberaubende Farben, tolle Kontraste und super Helligkeit – Gamer und Streamer werden sich freuen. Dazu kommen noch smarte Funktionen, die von einer automatisch angepassten Helligkeit bis hin zu einer Aufmerksamkeitserkennung des Displays und einem anpassbaren Always-On-Display reichen. Die Weitwinkel-Frontkamera mit 10.5 Megapixel erfasst einen Bereich von 95 Grad, der Sensor ist als Punchhole ganz oben in der Bildschirm-Mitte eingelassen. Eine echt schöne Lösung.

    Das neue Google-Handy ist ein Gaming-Monster

    Nette Idee: Ein kleiner Leuchtring um die Kamera zeigt an, ob ein Gesicht erfasst oder eine Bewegung erkannt wird. Die Foto-Qualität bewerten wir im Kamera-Kapitel. Für einen beeindruckenden Leistungs-Schub sorgt der hauseigene Tensor G3 Chip im 4-Nanometer-Verfahren in Verbindung mit 12 GB Arbeitsspeicher, Daten werden mit dem schnellen Standard UFS 3.1 gelesen und geschrieben. Das stärkste Smartphone-Pferd im Stall von Google ist damit nicht nur für alle Alltags-Aufgaben wie Multitasking, Videobearbeitung oder Fotografie gerüstet, sondern kann mit einem Bildschirm auch als Desktop-Ersatz verwendet werden. Und auch die Gaming-Leistung ist dank eines ARM-Mali-G715-Grafikprozessors extrem beeindruckend.

    Der Highend-Grafikchip für Smartphones lässt nicht nur alle anspruchsvollen Mobile Games wie "Call of Duty" oder "Diablo Immortal" in den höchsten Grafik-Einstellungen laufen, sondern unterstützt auch die neuesten Technologien Ray Tracing und Variable Rate Shading – und sollte es das Spiel bieten, extrem stabile Framerates von bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Google hat aus dem Pixel 8 Pro tatsächlich ein Gaming-Monster gemacht! Apropos Highend: An Bord des Smartphones sind auch die neuesten Standards wie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7, Dolby Atmos beim Sound, LTE und 5G und Bluetooth 5.3. Beim USB-C-Anschluss gibt es die Generation 3.2. Und für Sicherheit am Pixel 8 Pro sorgt der ebenfalls Google-hauseigene Titan M2 Chip.

    Gewaltig starke Kamera bei Zoom und in der Nacht

    Neben Display und Leistung wurde auch die Hauptkamera einer großen Verbesserung unterzogen. Google setzt beim Pixel 8 Pro wieder auf eine 50 MP Hauptkamera und eine 48 MP Telefotokamera – beide sind aber weit lichtempfindlicher als zuvor. Die 12 MP Ultraweitwinkelkamera des Vorgängers tauscht das Pixel 8 Pro zudem gleich gegen einen 48 MP Sensor aus. Die Hauptkamera verfügt weiter über einen optischen Bildstabilisator, die Telefotokamera über einen fünffachen optischen und einen 30fach digitalen Zoom. Das sorgt am Tag für Aufnahmen mit exzellenten Farben und Kontrasten, wobei die Bilder weiter sehr scharf, detailreich und natürlich bleiben. Klar, dass auch Ultraweitwinkelbilder nun fantastisch gut gelingen.

    Während das Pixel 7 Pro tagsüber bereits zu einem der besten Foto-Handys überhaupt zählte, sorgt die nun weitaus höhere Lichtempfindlichkeit des Pixel 8 Pro dafür, dass auch nachts der exzellente Eindruck nicht verloren geht. In Dunkelheit oder in schwierigen Gegenlicht-Situationen sorgt das Pixel 8 Pro für minimales Bildrauschen und beeindruckende Schärfe. Neben den atemberaubenden Nachtfotos fallen auch die unglaublichen Zoom-Qualitäten des Geräts auf. Tagsüber wie nachts sind fast keine Qualitätsverluste beim optischen Fünffach-Zoom erkennbar, selbst bis zum digitalen Zoom-Faktor 10 sind die Bilder schärfer, als es die meisten Konkurrenten können. Und: Bei Tageslicht entstehen sogar mit Maximalzoom gute Bilder.

    Zahlreiche nette Foto-Spielereien in der Kamera-App

    Google hat auch jede Menge Spielereien in seine Foto-App gemacht, die richtig Spaß machen. So lassen sich bewegende Objekte mit Langzeitbelichtung oder Actionaufnahme (beides als eigene Kameramodi) zu künstlerischen Bildern verarbeiten. Während die Langzeitbelichtung das bewegende Objekt mit einem Bewegungseffekt vor scharfem Hintergrund versieht, macht der Actionmodus genau das Umgekehrte und stellt das sich bewegende Objekt scharf, während dem Hintergrund eine Bewegungsunschärfe verliehen wird. Eine 10 MP Selfiekamera mit Weitwinkelfunktion sorgt für tolle Eigen- oder Gruppenaufnahmen, aber nicht am Niveau der Hauptkamera. Dafür überzeugt der Porträtmodus mit genialen Bokeheffekten.

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      Google setzt beim Pixel 8 Pro wieder auf eine 50 MP Hauptkamera und eine 48 MP Telefotokamera – beide sind aber weit lichtempfindlicher als zuvor. Bild: Weitwinkel.
      Google setzt beim Pixel 8 Pro wieder auf eine 50 MP Hauptkamera und eine 48 MP Telefotokamera – beide sind aber weit lichtempfindlicher als zuvor. Bild: Weitwinkel.
      Rene Findenuig

      Bei Videoaufnahmen sind wiederum mit der Hauptkamera 4K-Auflösung mit 24 bis 60 Bildern pro Sekunde und ein eigener Nachtmodus nutzbar. Außerdem gibt es sowohl für Fotos, als auch Videos eine automatische Makrobild-Erkennung, die hervorragend funktioniert. Foto-Enthusiasten können im Pro-Modus zudem Dutzende Einstellungen manuell vornehmen und sich Bilder auch mit der vollen 50-MP-Auflösung ausspielen lassen. Neu ist die KI-Funktion "Best Take", die mehrere Bilder zu einem "perfekten" Bild zusammenfügt – perfekt, wenn am Foto gerade jemand die Augen geschlossen hatte. Der Magic Editor ersetzt per KI störende Objekte durch natürliche Ergänzungen, Photo Unblurr schärft verschwommene Bilder.

      Google Pixel 8 Pro ist die eierlegende Wollmilchsau

      Eine Neuheit ist besonders erwähnenswert: Der "magische Radierer", der eigentlich störende Objekte aus Fotos weglöscht, kann nun auch störende Töne wie Motoren oder Wind in Videoaufnahmen dämpfen oder ganz herausfiltern. Per Stativ und Nachtmodus können als Draufgabe auch noch detaillierteste Fotos vom Sternenhimmel gemacht werden – mit Geduld, denn bis ein scharfes Foto im Kasten ist, werden die Aufnahmen bis zu vier Minuten lang belichtet. Minuten ist auch ein gutes Stichwort: Der Akku ist 5.050 Milliamperestunden stark und per Kabel mit 30 Watt in 30 Minuten halb und in einer Stunde voll geladen. Kabellos wird mit 23 Watt geladen, andere kabellose Geräte können per Reverse Charging aufgeladen werden.

      Google geht beim Laden nicht auf Rekordjagd, dafür ist die Laufzeit völlig ok – selbst bei Intensivnutzung kommt man locker über den Tag und meist über den zweiten. Ein Ladekabel ist im Lieferumfang enthalten, ein Adapter nicht. Als Betriebssystem kommt das neue Android 14 zum Einsatz – gewohnt übersichtlich, aber weitaus individueller anpassbar. Als Highlights gibt es neue Oberflächen-Designs, zusätzliche Foto-Optionen, KI-Hintergründe und umfassende Barrierefreiheitsfunktionen. Am Ende stören im Test nur der hohe Preis und die fehlende Möglichkeit einer Speichererweiterung. Ausgezeichnete Kamera, unglaubliche Leistung, tolles Display – das Google Pixel 8 Pro ist die eierlegende Wollmilchsau unter den Smartphones. 

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        Google hat seine neue Pixel-Gerätefamilie vorgestellt. Sie besteht aus den beiden Smartphone-Modellen Pixel 8 und Pixel 8 Pro, ...
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