Digital

Google-TV floppt: Mehr Rückgaben als Verkäufe

Heute Redaktion
Teilen

Im Vorjahr wurde Google-TV vorgestellt. Mittlerweile müssen die Verantwortlichen eingestehen, dass sich die geräte als Flop herausstellt. Derzeit würden mehr Geräten mit der Google-TV-Software zurückgegeben, als verkauft. Das Unternehmen habe den Markt unterschätzt, heißt es.

Der US-amerikanisch-schweizerische Computerzubehörhersteller, der die mit der speziellen Software ausgestattete Set-Top-Box "Revue" herstellt, meldet laut Wall Street Journal starke Verluste im jüngsten Quartal.  Der Absatz an Geräten mit Google-TV-Software sei extrem gering, wie Produktionspartner Logitech bekanntgab. So würden momentan mehr Geräte zurückgegeben als verkauft.

Der Google-Flop brachte dem Unternehmen außerordentliche Belastungen von 34 Millionen Dollar, heißt es weiter. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 erlitt Logitech einen Verlust von 30 Millionen Dollar (20,8 Mio. Euro). Als Konsquenz nach dem Verkaufsdebakel gebe der bisherige Verantwortliche Gerald Quindlen die Führung ab. "Da war ein signifikantes Loch zwischen unserem Preis und dem vom Konsumenten wahrgenommenen Wert dafür", erklärte Logitech-Verwaltungsratspräsident Guerrino de Luca bei einer Konferenz.

Verkaussteigerung durch Preissenkung?

Um den Verkauf anzukurbeln, wolle Logitech den Preis der Set-Top-Box von 249 auf 99 Dollar reduzieren. Das ist bereits die zweite Reduktion heuer, nachdem er bereits von 299 auf 249 Dollar gesenkt wurde. Das Unternehmen habe den Markt unterschätzt, meinen Experten. Teilweise sei aber auch Google schuld, da noch nicht alle angekündigten Funktionen eingebaut wurden.

Der Funktionsumfang von Google-TV ist stark eingeschränkt, da viele TV-Sender Google keine Inhalte liefern wollen, weil sie um ihr Werbegeschäft fürchten. Google-TV läuft auf speziellen Fernsehgeräten und Set-Top-Boxen unter anderem in Geräten von Sony und Logitech und funktioniert bisher nur in den USA.