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Gourmet-Gauner schlägt sich den Bauch voll

Ein Feinschmecker verabredete sich mit etlichen Frauen zu leckeren Abendessen. Nur bis ganz zum Schluss wollte er nie bleiben.

Heute Redaktion
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Marjorie Moon genoss ihr Date mit Paul Guadalupe Gonzales vor zwei Jahren in einem gehobenem Restaurant in Los Angeles. Er sei charmant gewesen, zunächst, sagte Moon gegenüber der "Washington Post".

Moon und Gonzales hatten sich über eine Dating-Website kennengelernt und schnell gemerkt, dass beide eine Vorliebe für gutes Essen haben. Bei ihrem ersten Treffen habe sich dies auch bestätigt. Zum Hauptgang habe Gonzales Poulet sowie vier Hummerschwänze bestellt. Zum Dessert gab es ein Soufflé.

Immer ein ähnliches Muster

Dann habe er ihr gesagt, er müsse kurz telefonieren, und verließ den Tisch. Nur sei er auch nach längerem Warten nicht zurückgekommen. Der Kellner konnte Moon auf Nachfrage weiterhelfen. Ihr Date sei gegangen, sagte dieser. "Ich konnte es nicht glauben", so Moon. Was sollte sie tun? Sie bezahlte umgerechnet 240 Franken und ging. Was die Geprellte damals noch nicht wusste, war, dass sie eine von mindestens acht Frauen ist, bei denen der 45-Jährige diese Masche angewendet hatte, wie die Staatsanwaltschaft Los Angeles mitteilt.

Gonzales sei stets nach dem gleichen Muster vorgegangen, wie die Polizei sagt. Immer sei ein teures, ausgiebiges Essen bestellt worden, gefolgt von einer Ausrede, den Tisch zu verlassen, worauf er verschwand. Einmal musste er auf die Toilette, einmal war der Akku seines Handys leer und er musste das Ladegerät aus dem Auto holen, um einen wichtigen Anruf zu tätigen.

Auch ein Coiffeur unter den Opfern

Insgesamt soll er seine Opfer so um gut 920 Franken gebracht haben. Diese Woche wurde Gonzales nun festgenommen. Er plädiert auf unschuldig in den ihm zur Last gelegten Anklagepunkten. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu 13 Jahre Gefängnis.

Mit den leckeren Essen war es aber noch nicht getan. Auch ein Coiffeur soll unter den Opfern sein. Den Salon soll er noch mit einer feuchten Tönung auf dem Kopf verlassen haben, um angeblich sein iPad aus dem Wagen zu holen.

(isa)