Politik

Graf plant Politcomeback und regt mit Buch auf

Heute Redaktion
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Der scheidende Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) lässt die Möglichkeit für ein politisches Comeback offen: "Ich schließe überhaupt nichts aus", sagte er im Interview mit der APA. Graf geht von einer Einstellung der gegen ihn laufenden Verfahren aus. Nach dem Rückzug aus dem Nationalrat will der FPÖ-Politiker nun aber erstmal seine "Wahrheit" präsentieren: Das Buch "Abgerechnet wird zum Schluss" lässt nichts Freundliches erwarten.

Der scheidende Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) lässt die Möglichkeit für ein politisches Comeback offen: "Ich schließe überhaupt nichts aus", sagte er im Interview mit der APA. will der FPÖ-Politiker nun aber erstmal seine "Wahrheit" präsentieren: Das Buch "Abgerechnet wird zum Schluss" lässt nichts Freundliches erwarten.

Graf geht von einer Einstellung der gegen ihn laufenden Verfahren aus. "Dann habe ich den Rücken frei zu überlegen, wie und in welcher Form ich in der österreichischen Innenpolitik wieder tätig sein werde", kündigt er an. Ein möglicher Ministerposten oder eine Kandidatur zum Bundespräsidenten wären dabei aber nicht die erste Wahl. "Ich bin Parlamentarier mit Leib und Seele. Sollte ich wieder Lust und Kraft für ein Comeback verspüren, gehe ich davon aus, dass es eine parlamentarische Funktion ist."

Vor der Nationalratswahl im Herbst hatte Graf zuerst angekündigt, nicht mehr für das Amt im Nationalratspräsidium zur Verfügung zu stehen. Kurz darauf verzichtete er überhaupt auch auf einen Listenplatz seiner Partei. Er begründete dies mit "politischer Hetze" gegen seine Person. Dennoch will er den Freiheitlichen etwa bei wissenschaftlichen Themen weiterhin zur Seite stehen.

"Politisch motivierte Manöver"  

Mit geht Graf weiterhin hart ins Gericht: "Mit ihr ist die Parteipolitik im Parlament eingekehrt." Rund um den geplanten Parlamentsumbau hätte sie zudem "eine Katastrophalperformance hingelegt". Seine Erfahrungen hat Graf nun im Buch "Abgerechnet wird zum Schluss" zusammengetragen. Neben Familie, Partei und Mitstreitern widmet Graf sein Buch "allen demokratisch gesinnten Österreichern". Vorwürfe eines rechtsextremen Umfeldes lässt Graf ebenso an sich abprallen wie Kritik an diversen Nebentätigkeiten, etwa als Stifter. "Politisch motivierte Manöver" lautet seine Begründung für die öffentliche Dauerkritik über fünf Jahre hin.

Als eines von vielen Feindbildern hat sich Graf vor allem Prammer auserkoren, der er im Buch mit dem Untertitel "Politik zwischen Wahrheit und Wirklichkeit" nicht wenig Platz einräumt. Der Bruch sei beim Essen in einem Wiener Lokal gekommen: Als Graf von Prammer das "unmoralische Angebot" erhalten habe, weitere hundert Mitarbeiter ohne Ausschreibung in der Parlamentsdirektion anzustellen. "Prammer war maßlos über meine Entscheidung enttäuscht und das dürfte wohl auch der Beginn des Zerwürfnisses gewesen sein."

Gegendemonstration vor dem Hohen Haus 

Auf seine Südamerika-Reisen samt dortigen Ehrenbürgerschaftsverleihungen geht Graf ebenso ein wie auf seine umstrittenen Aussagen zu Südtirol. Ausgeteilt wird vorwiegend in Richtung Medien - und insbesondere des ORF - sowie der politischen Konkurrenz, vorzugsweise auf linker Seite. "Ich habe mich bemüht, alles romanhaft darzustellen, damit es leichter lesbar ist", sagte der Dritte Nationalratspräsident.

Präsentiert wird die "Abrechnung" am Dienstag um 18.00 Uhr im Parlament. Und wie bei vielen Veranstaltungen Grafs geht es auch hier nicht ohne Gegendemonstration, die sich bereits vor dem Hohen Haus angekündigt hat.