Österreich

Frau brach Grapscher die Nase, wird freigesprochen

Schmerzlich endete eine Grapsch-Attacke für einen Linzer. Dem Mann wurde von seinem Opfer die Nase gebrochen und er muss 1.800 Euro Strafe zahlen.

Heute Redaktion
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Bild: Archiv

Kurz vor 9 Uhr betraten das 33-jährige Opfer sowie der mutmaßliche Grapscher (42) am Montag das Linzer Landesgericht. Im ersten Stock nahmen sie vor Saal 138 Platz. Beide kamen in Begleitung, würdigten sich keines Blickes.

Durchaus verständlich, bei der Vorgeschichte. Denn laut Anklage grapschte der Beschuldigte am 9. Dezember vergangenen Jahres vor einem Linzer Lokal der 33-Jährigen auf die Brust und den Hintern, soll sie dabei "intensiv berührt" haben.

Der einschlägig vorbestrafte Mann leugnete beim Prozess jedoch jegliche Belästigung. Er schilderte eine ganz andere Version des Vorfalls. Demnach seien die Frau und deren Freund, die sich „aggressiv und schrill" gebärdet hätten „auf Streit aus gewesen". Ein Wortgefecht sei die Folge gewesen.

Daraufhin habe er das Lokal verlassen. Draußen habe ihn die Frau dann angegriffen. „Sie ist mir von hinten draufgesprungen und hat mir ein Bein gestellt", sagte der Beschuldigte vor Gericht. Er sei gestürzt. Als er wieder aufstand, habe sie ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihm die Nase gebrochen.

Beschuldigter bereits einschlägig vorbestraft



Die Darstellung der Frau war naturgemäß ganz anders: Laut ihrer Aussagen hat ihr der Beschuldigte, der zum Tatzeitpunkt am Tresen saß, an die Brust und zwischen die Beine gefasst. Im Zuge der folgenden Auseinandersetzung sei man vor das Lokal, wo sie zuschlug.

Die Richterin verurteilte den 42-Jährigen, der bereits vor Kurzem wegen eines ähnlichen Delikts verurteilt worden war, wegen sexueller Belästigung zu 1.800 Euro Geldstrafe (nicht rechtskräftig).

Die Frau wurde hingegen rechtskräftig freigesprochen. Sie habe aus Notwehr gehandelt. Das Gericht ging davon aus, dass es vor dem Lokal erneut zu einem Streit und zu weiteren Angriffen auf die 33-Jährige gekommen war. Dafür spreche, dass ihre Jacke zerrissen war, so die Richterin.

(mip)