Wirtschaft

Grassers Wörthersee-Villa im Visier der Finanz

Heute Redaktion
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Neues Ungemach droht Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, diesmal geht es um ein Luxus-Quartier am Wörthersee. Auch wegen drei Porsche ermittelt die Finanz.

Neues Ungemach droht Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser - diesmal geht es um ein Luxus-Quartier am Wörthersee, wie "News" berichtet. Auch wegen drei Porsche ermittelt die Finanz.

Die Grassersche Wörthersee-Villa ist nun im Visier der Steuerfahnder. Insgesamt 1,3 Mio. Euro flossen für das Feriendomizil von Firmen aus dem Stiftungskonstrukt des Ex-Finanzministers. Für die Finanz stellt sich nun die Frage, ob Grasser über das Haus eigentlich so verfügen kann, als gehöre es ihm privat - Grasser hat immer gesagt, ihm gehöre die Villa nicht, sondern einer Firma seiner Stiftungen, auf die er keinen Einfluss habe. Mieter des Hauses sind laut Grasser Ehefrau Fiona und Grassers Vater Karl - er selbst ohne Verfügungsberechtigung.

Grasser verwies auf Wahlonkel

Auf die Frage der Finanz, wer die Handwerker waren, die das Haus sanierten, hatte Grasser auf eine Stiftungsfirma verwiesen - allein sein Wahlonkel Burkhard Graf sei vertretungsbefugt. Auch Graf hatte in seiner Befragung zur Wörthersee-Villa bestätigt: "KHG hat sich nicht eingemischt".

Die Handwerker sehen das anders

Die Finanzbeamten allerdings stießen auf zahlreiche Emails, die sie stutzig machten. Aus diesen geht hervor, dass sich Grasser, für den die Unschuldsvermutung gilt, sehr intensiv in die Sanierung des Hauses eingebracht hatte und sich selbst über kleine Details den Kopf zerbrach. Ein Bodenleger erklärte in seiner Einvernahme etwa, dass er "ausschließlich mit Mag. Karl-Heinz Grasser, dem Architekten und Burkhard Graf" Kontakt hatte - alles Indizien, dass er doch Verfügungsberechtigter ist. Mit den Aussagen der Handwerker konfronitert verweigerte Grasser die Aussage.

Auch Porsche-Herkünfte fraglich

Bei den Ermittlungen geht es auch um drei Porsche, die die Finanz Grasser zurechnen will und bei denen der Verdacht der Abgabenhinterziehung besteht. Grasser soll in den Jahren 2002 und 2003 ein Porsche Carrera 4 Cabrio gefahren haben für das auf seinen Kontoverbindungen "weder eine Anschaffung bzw. Veräußerung des Fahrzeuges noch Leasingzahlungen ersichtlich" seien.

Bei zwei Porsche Cayenne bestehe der Verdacht der Abgabenhinterziehung "durch ungeklärten Vermögenszuwachs aufgrund der Benutzung von nicht in seinem Eigentum stehenden, aber dem Beschuldigten zur uneingeschränkten Nutzung überlassenen Fahrzeugen". Unter diesen Autos befindet sich auch jener Porsche Cayenne, mit dem Grassers Ex-Verlobte Natalia C. 2005 verunfallte. Frau C. sagte in ihrer Einvernahme, dass der Wagen nur von Grasser und ihr benutzt worden sei und dass Grasser den Wagen ursprünglich auf ihren Namen habe anmelden wollen.

"Scheinzulassung"

Grasser sei aber zu dem Schluss gekommen, "dass dies aufgrund ihrer Einkommensverhältnisse nicht glaubhaft gemacht werden konnte", so die Finanz. Zugelassen waren beide Porsche Cayenne auf Burkhard Graf. Die Finanz schreibt, dass dies eine "Scheinhandlung" gewesen sei, "um die direkte Zurechnung und damit die Mittelherkunft zu verschleiern."