Österreich

Gratis-Essen in Hort und Schule

Heute Redaktion
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Wahlzuckerl oder doch redliche Sozialpolitik? Einkommensschwachen Familien wird es ab Herbst gleichgültig sein, aus welchem Beweggrund ihre Essensbeiträge in Hort, Schule und auch Krabbelstube wegfallen. Die Linzer SPÖ wird einen entsprechenden Antrag im kommenden Gemeinderat durchbringen.

Die Pläne der Rathausmehrheit sehen vor, dass ab September jene Eltern, die schon jetzt von der Besuchsgebühr in den städtischen und privaten Einrichtungen befreit sind, künftig auch nichts mehr für den Mittagstisch zahlen müssen. Zweite Änderung: Für das Essen darf von Familien nur noch der gleiche Betrag wie für den Besuch einer Kinderbetreuungseinrichtung verlangt werden. Beispiel: Zahlen Eltern 20 Euro für den Hort, zahlen sie auch den gleichen Betrag für die Verpflegung. Warum wurde nicht wie in den Kindergärten gleich für alle der Gratis-Mittagstisch eingeführt? Das wäre von den Kapazitäten her nicht machbar, erklärt Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ). Wir wollen damit vor allem die unteren Einkommensschichten entlasten, präzisiert Finanzstadtrat Johann Mayr (SPÖ). Etwa 4000 Linzer Kinder sollen von der neuen Maßnahmen profitieren, ihre Eltern sich insgesamt 1,4 Millionen Euro ersparen. Das hilft natürlich vor allem in schwierigen Zeiten.

Neben der sozialen Beitragsstaffelung bessern die Stadtväter gleichzeitig auch beim Ausbauprogramm der Betreuungseinrichtungen nach. In den kommenden Jahren sollen 1000 neue Plätze entstehen. Horte, Kindergärten und auch die so dringend notwendigen Krabbelstuben sollen ausgebaut werden. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf immerhin 34 Millionen Euro.