Österreich

Gratistickets brachten Parkengel nun vor Gericht

Heute Redaktion
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Als "Parkengel" machte Jürgen Wahl in der Adventzeit in Amstetten Schlagzeilen. Der Behörde gefiel das nicht, bestrafte Wahl, der blieb hart, jetzt landete er vor Gericht.

Grundsätzlich war es eine Aktion, bei der es nur Gewinner geben sollte - die vor Strafzetteln geretteten Autofahrer waren begeistert, für Cityunternehmer war es eine PR-Aktion, die meisten Leser fanden die Aktion einfach toll, nur die Behörde wollte den „Engel" rupfen.

Nach juristischer Beratung bekam Wahl im Frühjahr (nach rund vier Monaten) schließlich selbst einen Strafzettel über 150 Euro zugestellt. Begründung: "Sie haben eine Straße zu anderen Zwecken als solchen des Straßenverkehrs benutzt, obwohl Sie dafür keine Bewilligung der Behörde besessen haben. Sie haben Reklamezetteln mit dem Aufdruck 'Muss das sein liebes Amstetten' offensichtlich in der Absicht, für diese Facebook-Initiative Werbung zu erzielen, hinter den Scheibenwischern parkender Autos angebracht." („Heute" berichtete).

Vor dem LVwG NÖ

Doch Jürgen Wahl zahlte nicht, meinte damals schon: "Eher gehe ich ins Häfen." Also musste der Frühpensionist am Dienstag vors Landesverwaltungsgericht in St. Pölten. Dabei wurden Polizei und Wachdienst als Zeugen befragt. An zwei Tatorten soll Wahl zugeschlagen haben. Bei Durchsicht der Beweisfotos waren sich laut Wahl einige Zeugen nicht mehr so sicher. Einer der Tatorte wurde entkräftet, blieben grundsätzlich noch 75 € zu bezahlen, aber auch die wird Wahl fix nicht zahlen. Ein Urteil ergeht schriftlich. (Lie)