Österreich

Grazer Amokfahrer Alen R.: Darum trug er Weiß

Heute Redaktion
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Alen R., der Amokfahrer von Graz, stand am Dienstag unter großem Medienrummel erstmals vor Gericht. Beim Prozess anwesend: Opfer - teils im Rollstuhl - und Angehörige, die mit großem Schmerz gekommen waren. Der skurrile, erste Prozesstag im Überblick.

Beim Prozess anwesend: Opfer - teils im Rollstuhl - und Angehörige, die unter großem Schmerz gekommen waren. Der skurrile, erste Prozesstag im Überblick.

Er hat insgesamt drei Menschen auf seiner irren Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt am 20. Juni des Vorjahres getötet, und Dutzende schwer verletzt. , bei dem ein Lenker im Zick-Zack-Kurs durch die Fußgängerzone raste, ist vielen in Erinnerung. Man erinnert sich an einen jungen Mann mit Bart und Brillen, viele vermuteten damals, dass der muslimische Mann aus religiöser Überzeugung Amok gefahren sei.

Am Dienstag dann ein unerwartet anderes Bild: Ein Mann mit Brille, kurzem, braunen Haar, nimmt auf der Anklagebank Platz, die Hände in Handschellen ruhen auf den Schenkeln. Er trägt einen reinweißen Anzug, dazu schwarz-weiße Sneakers. "Heute"-Redakteurin Sandra Kartik beschreibt ihn als ruhig, ohne Emotionen. Dem Richter gesteht er später, dass er am Dienstag vor dem Prozess Medikamente nahm - angeblich wegen seines kranken Vaters.

Immer wieder versucht er dem Gericht zu erklären, dass er an jenem 20. Juni 2015 in Panik geraten war, weil er Schüsse gehört und Angst um sein Leben gehabt hatte. Er hätte damals zur Polizei fahren wollen.

Alen R. versucht, sich als Opfer darzustellen. Verbal, aber auch in seinem äußeren Erscheinungsbild, in seinem weißen Outfit. Doch weder das Publikum oder die Zeugen, noch das Gericht scheinen dem Mann Glauben zu schenken.