Österreich

Grazer Babyboom: LKH hat zu wenig Platz

Grazerinnen, die kurz vor der Geburt stehen, kann es derzeit passieren, dass sie vom LKH in ein anderes Spital "umgeleitet" werden.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: picturedesk.com

Kapazitätsengpässe heißt das Stichwort. In Graz herrscht ein derartiger Babyboom, dass die Geburtenstation des Landeskrankenhauses zeitweise aus allen Nähten platzt.

Mehrere Frauen, die kurz vor der Geburt standen, mussten in anderen Spitäler gebracht werden, berichtet die "Kleine Zeitung". Am heutigen Donnerstag etwa werden bis mindestens zum Nachmittag keine Frauen mehr aufgenommen.

Diese Situationen treten in letzter Zeit zwar nur temporär ein, aber bei einem "Aufnahmestopp" müssen Gebärende nach Feldbach, Leoben oder Deutschlandsberg ausweichen. Dort steht dann bereits ein Team bereit, zu Verzögerungen käme es nicht, heißt es.

Graz wächst

Tatsächlich wächst die Stadt Graz rasant. Mit ihrer ständig steigenden Geburtenzahl und einem Plus von zuletzt 12,3 Prozent gehört die steirisches Landeshauptstadt zu den am schnellsten wachsenden Städten Europas.

Darauf ist das LKH offenbar nicht immer vorbereitet. Außerdem kommt dazu: Risikogeburten werden immer im LKH aufgenommen, egal ob "Aufnahmestopp" oder nicht. Diese werde auch von allen anderen Krankenhäusern nach Graz überstellt.

Heikle Lage

Bedenklich ist angesichts dieser Entwicklung, dass die Strukturplanung vorsieht, bis 2025 die Betten auf der Gynäkologie und Geburtshilfe noch weiter zu reduzieren.

Das könnte sich aber noch ändern. Johannes Koinig, der im Gesundheitsfonds für die Planungen zuständig ist, will sich zusammensetzen und besprechen, wie sich die aktuellen Probleme auf die Planungen auswirken werden. (red)