Österreich

Grazer erwürgte Freundin: 20 Jahre Gefängnis

Ein 40-jähriger Grazer, der seine Freundin im September 2016 erwürgte und dann in der Dusche ablegte, wurde verurteilt.

Heute Redaktion
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Die Geschworenen am Grazer Straflandesgericht verurteilten den Beschuldigten am Montag zu 20 Jahren Haft.

Der 40-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt. Er ist seit der Jugend drogensüchtig, blickt auf eine lange "Karriere" mit mehreren Vorstrafen und einigen Gefängnisaufenthalten zurück.

Drogen und Alkohol waren auch beim Mord am 20. September 2016 im Spiel. Der Mann geriet mit seiner Lebensgefährtin wie schon oft in der Vergangenheit in Streit.

Leiche in Dusche abgelegt

Laut Staatsanwaltschaft würgte der Beschuldigte seine Freundin mit beiden Händen, bis sie sich nicht mehr rührte. Er wickelte sie in Decken und Plastik ein und legte die Leiche in der Dusche ab.

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Der 40-Jährige lebte seelenruhig neben der Leiche in der Wohnung weiter, duschte immer bei Freunden. Am 21. Oktober schlug die Mutter der Frau Alarm, Polizei und Feuerwehr entdeckten die bereits verweste Leiche.

"Wenn man über Tage so viele Drogen nimmt, wird man ein bisserl zum Arschloch", sagte der Angeklagte vor Gericht. Seine Freundin habe auf ihn eingeschlagen. Er versuchte zu erklären, wieso er sich nicht gestellt hat: "Ich wollte noch die Auszahlung der Mindestsicherung abwarten, dann hätte ich mich gestellt."

Der Drogensüchtige war zurechnungsfähig

Ein Sachverständiger stufte den Angeklagten trotz Drogenkonsums als zurechnungsfähig ein. "Er hat ganz genau gewusst, was er tat. Er wollte, dass sie schweigt, und zwar für immer", sagte die Staatsanwaltschaft.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Beschuldigte bat um Bedenkzeit.

(aj)