Österreich

Grazer Juwelier wurden zwölf Brillanten geraubt

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Ein Grazer Juwelier wollte das Geschäft seines Lebens machen, ist aber stattdessen Opfer eines "Rip-Deals", eines Vorauszahlungsbetrugs, geworden. Bei einer vereinbarten Geldübergabe in Italien wurden ihm zwölf Brillanten im Gesamtwert von 460.000 Euro entrissen. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Ein Grazer Juwelier wollte das Geschäft seines Lebens machen, ist aber stattdessen Opfer eines "Rip-Deals", eines Vorauszahlungsbetrugs, geworden. Bei einer vereinbarten Geldübergabe in Italien wurden ihm zwölf Brillanten im Gesamtwert von 460.000 Euro entrissen. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Der wirtschaftlich angeschlagene Juwelier erhoffte sich von dem Deal, der im März 2011 von einem unbekannten Anrufer angebahnt wurde, einen Ausweg aus seiner eigenen Finanzkrise. Eine anonym bleiben wollende Investorengruppe habe die Absicht, in Edelsteine zu investieren, er könne dabei ordentlich Gewinn machen.

Der Geschäftsmann wurde auf Kosten der Unbekannten in ein Mailänder Hotel eingeladen, um das Geschäft konkret abzubahnen. Der Unternehmer organisierte daraufhin bei einem Großhändler auf Pump mehrere Brillanten und fuhr einige Wochen später mit den Steinen im Hosensack nach Udine. In einem Restaurant traf er auf die Geschäftspartner, die ausgemachten 460.000 Euro Kaufpreis sollten in einem nahegelegenen Hotel übergeben werden.

Alle Vorsicht vergeblich

Auch gewisse Vorsichtsmaßnahmen - der Grazer war in Begleitung eines Freundes und hatte eine Geldzählmaschine dabei, um eventuell gefälschte Scheine zu erkennen - halfen dem Opfer letztendlich nichts: Als es zur Geschäftsabwicklung kam, zog der Fahrer des Kunden plötzlich eine Faustfeuerwaffe. Er bedrohte die Österreicher und raubte die Edelsteine. Der Unternehmer versuchte noch, den Mann an der Flucht zu hindern und wurde mehrere Meter vom Fluchtfahrzeug mitgeschleift.

Der zurückgebliebene Kunde versicherte, er werde dafür sorgen, dass ihm die Edelsteine in kürzester Zeit wieder ausgefolgt würden. Unter dem Hinweis, dass das schiefgegangene Geschäft ein strenges Devisenvergehen darstelle, wurde der Juwelier ruhig gestellt und zur Rückkehr nach Österreich bewogen.

Der so Abkassierte hielt sich daran und erstattete erst am nächsten Tag Anzeige. Seither ermittelten die Behörden. Konkrete Spuren zu den Tätern und den verschwunden Brillanten haben sich aber bis heute ergeben. Jetzt wurden die recht mühsamen Ermittlungen abgeschlossen. "Leider nicht erfolgreich - wir haben gar nichts", wie der zuständige Kriminalbeamte erklärte.

Weiterer "Rip-Deal" im November 2012

Ein weiterer, allerdings fehlgeschlagener "Rip-Deal" fand im November 2012 in Graz statt: Ein angeblicher Mitarbeiter des Scheichs von Dubai lud einen Mann, der über eine Anzeige eine Wohnung um 300.000 Euro anbot, nach Rom ein. Um die Geschäftsfähigkeit zu dokumentieren, legte der angebliche Investor eine ältere Bankgarantie vor. Der Grazer schöpfte jedoch Verdacht, erstattete Anzeige und brach den Kontakt ab. Seitens der Polizei geht man davon aus, dass es andernfalls mit Sicherheit zu einem Betrug, Raub oder Diebstahl gekommen wäre.

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