Österreich

Grazer soll 6000 Euro zahlen, weil er Lastenrad parkte

Nach einer Klage der Stadtregierung muss sich ein Lastenfahrrad-Besitzer ordentlich abstrampeln. Doch für den Grazer rollt nun sogar eine Raddemo an.

Christian Tomsits
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André Lintschnig auf einem seiner Lastenräder.
André Lintschnig auf einem seiner Lastenräder.
Screenshot Facebook

André Lintschnig warf es wohl fast aus dem Sattel seines Lastenfahrrads, als ihm die Klage der Stadtregierung ins Haus flatterte. Der Grazer, der mehrere Lastenfahrräder besitzt die man gratis mieten kann, wurde zivilrechtlich auf 6.000 Euro geklagt. Es sei ihm verboten, seine Lastenfahrräder in der Stadt zu parken – dem widerspricht er vehement in einem Facebook-Posting.

"Ich habe gegen kein Gesetz verstoßen – dann hätte ich mit dem Abstellen oder Fahren der Räder nämlich schon Probleme mit der Polizei bekommen. Aber obwohl die Behörde schon seit Dezember 2020 von den Lastenrädern Bescheid weiß, habe ich keine Strafe bekommen!", so der Unternehmer. Er spricht von einem Einschüchterungsversuch des Bürgermeisters.

Kuriose Argumente in Klage

Das Online-Magazin 5min.at zeigt, wie skurril die anklagende Argumentation teilweise anmutet – das Lastenrad sei demnach kein Fahrzeug, sondern ein Objekt. "[erst] wenn man die beiden Ständer hochklappt, wird das Objekt zum Fahrzeug", heißt es in dem Schreiben. Der Grazer meinte dazu: "Dann wären alle Motorräder in Graz, die mit einem Zweipunktständer abgestellt sind, keine Fahrzeuge mehr. Das würde vielleicht sogar die Vespa von Bürgermeister Nagl betreffen".

Eine erste kurze Verhandlung rollte bereits an, es wurde auf Oktober vertagt. Währenddessen wurden für den Fahrrad-Fan im Netz bereits über 3000 Euro an Spenden gesammelt. Von den Grünen folgt diesen Donnerstag sogar eine Solidaritätsfahrt mit Farrädern durch die Grazer Innenstadt unter dem Motto: "Freiheit für die Lastenräder".

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