Österreich

Wiener Leihradanbieter stoppt Projektpläne

Heute Redaktion
Teilen
Greenride-Bike: Aus für Start-Pläne in Wien
Greenride-Bike: Aus für Start-Pläne in Wien
Bild: Screenshot

Die Stadt Wien will Geldstrafen einführen, wenn herumliegende Leihräder nicht binnen vier Stunden eingesammelt werden. Einem Anbieter ist das zu streng, er stoppte sein Projekt

Die Firma "Greenride-Bike" zieht noch vor dem Start die Konsequenzen: Sie hat ihre Idee für Leihräder in Wien auf Eis gelegt. Bemängelt werden fehlende Abstellplätze für Räder und vergleicht das mit Mistkübeln: Wenn es keine gibt, dann werde die Stadt auch zugemüllt. Künftig drohen seitens der Stadt Fahrrad-Verleihern nämlich 700 Euro Strafe, wenn ein herumliegendes Rad nicht innerhalb von vier Stunden entfernt wird - zu viel für den "Greenride-Bike"-Chef.

Der chinesische Anbieter "Ofo" sieht hingegen kein Problem. "Viele der Auflagen erfüllen wir ohnehin schon und wenn man wo nachjustieren muss, dann werden wir evaluieren und das Serviceteam im Bedarfsfall erweitern", so Marketing-Chefin Elisabeth Kantor gegenüber "Radio Wien".

Ein zweiter Anbieter, die Firma "O-Bike" aus Singapur, ist in Wien mit silbergelben Rädern am Markt. Zu den drohenden Strafen gibt es noch keine Reaktion. Man wolle aber mit der Stadt Wien verhandeln.

Mittels einer ortspolizeilichen Verordnung kann nun künftig gestraft werden, und zwar wenn beanstandete Fahrräder werktags zwischen 06:00 und 18:00 Uhr nicht innerhalb von vier Stunden nach Benachrichtung abgeholt werden, nachts und am Wochenende innerhalb von zwölf Stunden nach Benachrichtigung.

Die Leihräder dürfen beispielsweise nicht in öffentlichen Grünanlagen abgestellt werden, außer in den dort aufgestellten Fahrradständern, oder wenn es sich um einen Weg handelt, welcher mehr als 2,5 m breit ist und auf dem das Fahrradfahren zulässig ist.

Pro Anbieter wird zudem ist eine Höchstzahl von 1.500 Fahrrädern festgelegt. Für jedes Leihrad muss eine Akkreditierung durchgeführt werden, jedes Rad wird mit einem Aufkleber und einer Nummer versehen und muss deutlich mit einer Servicetelefonnummer versehen sein. Die Verleihfirmen müssen zudem einige Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel einen Firmensitz in Wien haben beziehungsweise über eine Servicehotline verfügen.

Wie die Überwachung der Verordnung erfolgt, wird in den kommenden Wochen festgelegt. Die Verordnung soll in zwei Monaten in Kraft treten.

Fotos: Leihrad-Chaos in Wien

(Red)