"Heute"-Interview

Greil: "Bei Rapid bekommst du nicht viel Zeit"

Patrick Greil wechselte im Winter von Rapid in die dritte deutsche Liga. Bei Sandhausen kehrte der Spaß am Fußball zurück. "Heute" hakte nach.

Erich Elsigan
Greil: "Bei Rapid bekommst du nicht viel Zeit"
Patrick Greil ist gut in Schuss.
Imago

38 Spiele, ein Tor, vier Assists. Die Rapid-Ära von Patrick Greil endete im Winter nach nur eineinhalb Jahren vorzeitig.

"Es lief durchwachsen. Ich bin nicht völlig unzufrieden mit dem, was ich geleistet habe – aber natürlich auch nicht restlos happy", sagt der Salzburger im "Heute"-Gespräch. "Rapid ist so groß und hat so viel Qualität, da bekommst du nicht viel Zeit."

Greil saß im Frühjahr häufig auf der Tribüne. "Mir ist bereits im Sommer signalisiert worden, dass der Verein andere Pläne hat. Aber ich wollte nicht gleich wechseln, weil ich wusste, dass ich im Herbst Papa werde. Ich hätte schon den Ehrgeiz gehabt, mich nochmal bei Rapid reinzubeißen. Es hat sich nicht ergeben", sagt der 27-Jährige. "Spätestens mit dem Trainerwechsel zu Klauß war ja dann auch ein Umschwung da, Rapid hat sich stabilisiert – und ich habe keine Rolle mehr gespielt. Deshalb haben sich die Wege getrennt."

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Zudem spielte sich Matthias Seidl rasch auf der Greil-Position in die Stammelf. "Er ist völlig zu Recht gesetzt. Er hat sich super entwickelt, hat vollkommen eingeschlagen, passt super rein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn verdrängt hätte", gesteht der Jung-Vater.

Greil haderte nicht, wechselte in die dritte deutsche Liga zu Sandhausen. "Mir geht es hier sehr gut, sportlich und auch privat", freut sich der Mittelfeldmann. "Ich fühle mich seit dem ersten Tag wohl, bin sehr zufrieden, dass ich den Schritt gemacht habe. Es ist eine schöne Gegend zum Leben. Es ist für uns idealer als die große wilde Stadt Wien."

Und auch am grünen Rasen fand Greil zu alter Stärke zurück. Insgesamt sieben Tore erzielte er in 17 Partien, zwei weitere legte er auf. "Die Mannschaft ist sehr umgänglich. Ich habe wieder Freude am Fußball, das sieht man am Platz. Ich habe es vermisst, Spiele zu bestreiten."

Sandhausen verpasst Aufstieg

Sandhausen beendete die Saison auf Rang acht, verpasste den Aufstieg. "Mittelfristig hat der Verein natürlich die Ambitionen, in der zweiten Liga zu spielen, dort war der Klub ja sehr lange."

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Bei Sandhausen tummeln sich in Österreich bekannte Gesichter: allen voran Markus Pink und Matthias Imhof. Beide kennt Greil aus gemeinsamen Klagenfurt-Zeiten bestens. "Über Imhof ist auch der Kontakt entstanden. Ohne ihn wären sie eher nicht auf mich aufmerksam geworden. Er war der entscheidende Mann."

Der ÖFB-Legionär verrät, beim Sandhausen-Angebot nicht auf Anhieb Feuer und Flamme gewesen zu sein. "Die Anfrage kam vor dem Winter. Bis dahin wusste ich nicht genau, wie es weitergeht. Es war absehbar, dass es für Rapid und mich sinnvoll wird, eine Lösung zu finden. Ich habe mir dann die Sache mit Sandhausen durch den Kopf gehen lassen. Im Laufe der Zeit habe ich mir gedacht, es könnte gut passen. Jetzt bin ich sehr froh, dass es funktioniert hat."

Auf den Punkt gebracht

  • Patrick Greil wechselte im Winter von Rapid Wien in die dritte deutsche Liga zu Sandhausen, wo er wieder Freude am Fußball fand und in 17 Spielen sieben Tore erzielte
  • Bei Rapid fühlte er sich unter Druck und hatte wenig Spielzeit, was letztendlich zu seinem vorzeitigen Abschied führte
  • In Sandhausen fühlt er sich sowohl sportlich als auch privat wohl und verpasste mit dem Team knapp den Aufstieg in die zweite Liga
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