Österreich

Grelle Einkaufswagerl auf Friedhof sorgen für Wirbel

Heute Redaktion
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Die farblich herausstechenden Einkaufswagerl am Hauptfriedhof.
Die farblich herausstechenden Einkaufswagerl am Hauptfriedhof.
Bild: Screenshot Stadtrechnungshof

In seinem 64-seitigen Bericht listet der Stadtrechnungshof zahlreiche Mängel am Hauptfriedhof St. Pölten und sechs Bezirksfriedhöfen auf. Einer davon: Nicht besonders pietätvolle Einkaufswagerl für Besucher.

Für den Transport von Materialien für die Grabgestaltung stehen den Besuchern des Hauptfriedhofs in St. Pölten orangefarbene Einkaufswagerl zur Verfügung.

„Die Wägen sind weder für die Benutzung auf Schotter konzipiert (kleine Räder) noch sind sie für das Laden von friedhofstypischen Gütern (Erde, Pflanzen, Arbeitsgeräte etc.) sonderlich geeignet", heißt es in dem Bericht des Stadtrechnungshofes. Seine Empfehlung: Die Wagerl durch geeignete Fabrikate zu ersetzen.

Trotz genügend Budget sei zudem beim Personal gespart worden, kritisiert VP-Gemeinderat Florian Krumböck: „Die Folge sind Baumängel und ungepflegte Grabstätten."

Und der VP-Politiker legt nach: „Der Tod eines Menschen ist eine zutiefst sensible Situation. Hier geht es um Würde gegenüber den Verstorbenen und Respekt gegenüber den Hinterbliebenen. Der Bericht des Stadtrechnungshofes zeigte zahlreiche Mängel an St. Pöltens Friedhöfen auf, die genau diesen Respekt und den würdevollen Umgang aber zu Teilen vermissen lassen."

Auf "Heute"-Anfrage heißt es seitens des St. Pöltner Magistrats: "Der Stadtrechnungshof hat in seinem Bericht in keinster Weise festgehalten, dass die Würde gegenüber Verstorbenen und Respekt gegenüber der Hinterbliebenen verletzt worden wäre. Wir weisen diese ungerechtfertigten Anschuldigungen daher entschieden zurück. Die Bestattung St. Pölten ist ein wirtschaftlich geführtes Unternehmen und ungerechtfertigte Anschuldigungen eines Gemeinderates in der Öffentlichkeit sind daher entbehrlich."

Und weiter: "Die Verbesserungsvorschläge des Stadtrechnungshofes betreffen den organisatorischen Bereich. Die Stadt verfolgt das Ziel, die Verwaltung laufend zu optimieren. Der Stadtrechnungshof wurde unter anderem zu diesem Zweck etabliert. Er soll aufzeigen, wo etwas besser gemacht werden kann. Das hat er getan und das wird nun konsequent umgesetzt. Ein Teil der Verbesserungsvorschläge ist bereits umgesetzt, der Rest befindet sich in Umsetzung." Das betrifft wohl auch die Friedhofswagerl.