Österreich

Grenzkontrollen durch Heer: Verkehr kollabiert

Heute Redaktion
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Staupunkte zwischen Slowenien und Kroatien
Staupunkte zwischen Slowenien und Kroatien
Bild: zVg

70 Armee-Angehörige werden ab sofort bei Zug- und Schwerpunktkontrollen eingesetzt. Die Überprüfungen finden vor allem am Brenner, aber auch an anderen Grenzübergängen statt.

Bei der Suche nach illegal eingereisten Migranten wird die Tiroler Polizei nun auch von Soldaten unterstützt. 70 Armeeangehörige würden ab sofort bei Zug- und Schwerpunktkontrollen in der Nähe der Brenner-Grenze eingesetzt, teilten die Behörden am Mittwoch in Innsbruck mit.

Es werde aber weder Panzer geben, noch würden Soldaten dort aufmarschieren, meinte Landespolizeidirektor Helmut Tomac. Die Lage dort sei stabil. Allerdings seien im Juli deutlich mehr illegal eingereiste Migranten auf Güterzügen festgestellt worden. Derzeit würden rund 700 bis 1000 Migranten pro Monat in Tirol aufgegriffen. "Es gilt, nicht nur illegaler Migration vorzubeugen, sondern vor allem Menschenleben zu retten", sagte Tomac.

"Wir müssen auf die neuen Entwicklungen der Schlepperei in und durch unser Land reagieren", erklärte Tirols Landeshauptmann (Ministerpräsident) Günther Platter angesichts der häufigeren Aufgriffe von Migranten in Güterzügen.

Österreich vertraut weiter darauf, dass Italien die Situation im Griff hat und Migranten nicht über den Brenner weiterreisen lässt. Sollte sich die Lage verändern, habe man sich auf etwaige Grenzkontrollen auch direkt am Brenner vorbereitet.

In Nauders am Reschenpass sollen ebenfalls Soldaten zur Unterstützung der Polizei zum Einsatz kommen. Ein Assistenzeinsatz in Sillian in Osttirol sei bisher kein Thema.

Weitere Verkehrsverzögerungen

Unsicherheitsfaktor Nummer 1 der Verkehrsprognose sind nicht nur die angekündigten Grenzkontrollen in Tirol und vor dem Karawankentunnel in Kärnten. Die Grenzkontrollen am Walserberg auf der A1 bei Salzburg wirken sich seit dieser Woche in Grödig aus. Hier wurde eine Umweltverordnung in Kraft gesetzt.

Achtung: Baustellen wie etwa zwischen Melk und Pöchlarn auf der Westautobahn (A1) verlängern die Autofahrt um über eine halbe Stunde.

(red)