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Greta Thunberg ziert das neue "Time"-Cover

Sie hat es aufs Cover von "Time" geschafft. Das US-Magazin hält Greta Thunberg für "die Anführerin der nächsten Generation".

Heute Redaktion
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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel oder US-Präsident Donald Trump ist man am Cover von "Time" gewohnt. Doch jetzt hat das US-Magazin der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg eine Cover-Story gewidmet.

In einem grün schimmernden, langen Plaid-Kleid sitzt die 16-Jährige vor einem dunklen Säulengang. Sie sieht schräg aus in der Robe. Üblicherweise verzichtet Thunberg auf Rüscherln und Pomp. Vertraut sind hingegen die abgewetzten Schuhe, die unter dem langen Saum hervorblitzen, und ihre streng geflochtenen Zöpfe.

"Größer als das Leben"

„Die Anführer der nächsten Generation" steht als Überschrift neben Thunbergs Porträt, für das die niederländische Fotografin Hellen van Meene laut „Time" zwei Tage mit dem Zug von Nordholland nach Stockholm gereist war. Sie habe ein besonderes Bild schießen wollen, „denn Gretas Geschichte ist größer als das Leben", beschreibt van Meene die Entstehungsgeschichte des Fotos.

Aufgenommen wurde das Bild Ende April, am Rande eines Schulstreiks in der Nähe des schwedischen Parlaments. Diese freitäglichen Streiks, denen sich inzwischen junge Menschen auf der ganzen Welt angeschlossen haben, machten Greta Thunberg berühmt. "Time" listete im April ihren Namen auf seiner Top-100-Liste der einflussreichsten Persönlichkeiten.

Für die Titel-Story begleitete eine „Time"-Reporterin Thunberg eine Woche lang. Angefangen hatte die Tour mit einer zweitägigen Zugreise, mit der Thunberg und ihr Vater Svante zurück nach Stockholm reisten. Sie hatten in Europas Hauptstädten für Klimaschutz geworben. Früher hätte sie mit niemandem richtig in der Schule gesprochen, heute rede sie zur ganzen Welt, wundert sich der Teenager über sich selbst.

Greta kocht gerne vegan

In ihrer Freizeit kocht Thunberg gern veganes Essen und spielt mit ihren zwei Hunden. Überhaupt sei ihr Alltag überraschend normal, als lebe die Aktivistin in zwei unterschiedlichen Welten, schreibt die Autorin. Thunberg schreibe ihre eigenen Reden, es gebe keine Angestellten - unterstützt werde sie nur von Vater Svante, der sich als Hausmann um seine zwei Töchter Greta und Beata kümmert, und von der Mutter, Opernsängerin Malena Ernman.

Wie ihr das "Time"-Foto gefällt, sagt Thunberg nicht. Aber sie hat es auf Twitter mit ihren 620.000 Followern geteilt, mit der Überschrift: „Heute rede ich zur ganzen Welt". Grün symbolisiere für sie das Leben, erklärt Fotografin van Meene die Wahl des Kleides. „Und die Dunkelheit des Gangs im Hintergrund steht für das, wo wir enden werden, wenn wir nicht auf Gretas Worte hören." Greta Thunberg schaut auf dem Bild ins Licht.

(red)