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"GRID" im Test: Drückt das Gaspedal zum Anschlag

Heute Redaktion
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Mit "GRID" kehrt Codemasters zu den Wurzeln zurück. Bereits der vierte Teil der Serie nimmt uns wieder mit auf eine PS-geladene Reise rund um die Welt.

"GRID", das als vierter Teil gleichzeitig ein Reboot der Serie ist, schafft mit dem neuen Titel eine perfekte Mischung aus Arcade- und Simulator-Racing. Je nach Fähigkeiten und Wünschen des Fahrers kann man sein Rennerlebnis anpassen. Auch das Fahrverhalten der verschiedenen Fahrzeugklassen unterscheidet sich deutlich. Es ist also Anpassungsvermögen gefragt!

Klassische Traum-Autos, PS-Monster, Drag-Racer, Musclecars, aber auch Minis und Mittelklasse-Wagen wollen über die Rennstrecken gejagt werden. Optisch sieht "GRID" dabei unglaublich gut aus, die Rennen wirken wie Hollywood-Produktionen – vor allem die Nachtrennen mit Lichteffekten und Feuerwerken.

Leider gibt es nur zwölf verschiedene Locations, die sich trotz Variationen in der Streckenführung relativ schnell abnutzen. Immerhin: Der Karrieremodus als Herzstück des Titels zeigt sich mit über 100 Veranstaltungen äußerst umfangreich. In den vielen Events soll man am Ende auch genug Siege sammeln, um in die "GRID World Series" einsteigen zu können. Als Tutorial startet man aber erst einmal in drei kurzen Rennen mit verschiedenen Gefährten, um die Mechaniken kennenzulernen.

Viele, aber recht kurze Rennen

Ähnlich wie "The Crew 2" ist auch "GRID" in drei Hauptstränge unterteilt, die die jeweiligen Motorklassen beinhalten. Hier muss man jeweils eine gewissen Renn- und Siegenszahl pro Kategorie erreichen, um zu einem finalen Rennen antreten zu können. Schafft man das in allen Kategorien, steht die Profi-Rennwelt offen. Aber: Zwar gibt es die erwähnten über 100 Veranstaltungen, viele davon gleichen sich aber stark bis auf die Rundenanzahl und sind meist recht kurz gehalten.

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Dadurch entscheidet sich "GRID" etwa im Formel-1-Sektor deutlich von "F1 2019". Dort kann man optional Trainings und Qualifying absolvieren und hat auch beim Auslassen noch eine reelle Rennchance. Bei zwei zu fahrenden Runden in "GRID" ist die Quali aber Pflicht, denn im wenige Minuten dauernden Rennen kommt man sonst nicht nach vorne.

Nebenbeschäftigungen gestrichen

Auch abseits davon machen nicht alle Mechaniken Sinn. Sponsoren und Teams wurden gestrichen, ebenso Investionsmöglichkeiten für gewonnenes Geld. Reparaturen werden automatisch gezahlt, mit dem Rest kann der Spieler nicht viel mehr anfangen als neue Karossen zu kaufen. Von denen gibt es mit mehr als 60 zwar nicht wenig, aber deutlich weniger als bei Serien wie "Forza" oder "The Crew".

Gering fallen auch die Simulations-Einstellungen aus. Zwar fährt sich "GRID" wie ein guter Mittelweg zwischen Ardade-Racer und Renn-Simulation und das Fahrgefühl ist ähnlich realistisch wie in Codemasters "F1"-Serie, nachjustieren kann man aber kaum. Einige wenige Spieleaspekte wie Fahrhilfen lassen sich verstärken oder abschwächen, doch Tuning? Fehlanzeige. Dennoch muss man "GRID" für das Fahrgefühl loben: Auf nassen Straßen rutscht der Wagen ganz anders als auf trockener Piste. Schade, dass man sich dynamische Wettereffekte gespart hat.

Gute KI auf und neben der Strecke

Auffallend ist, dass die KI des Spiels auf der Strecke und daneben überragend gut ist. Anders als in vielen anderen Racern jagen sich die Rennfahrer in ihren Wägen, als ob es für jeden einzelnen Lenker um den WM-Titel geht. Das führt zu tollen Zweikämpfen und gefährlichen Manövern. Die Entwickler haben aber sogar den Zuschauern KI-Eigenschaften spendiert. Cool ist zum Beispiel, dass Fans auf der Rennstrecke zurückweichen und sich schrecken, wenn man in die Wand kracht. Ebenfalls lässig ist die Enemy-Engine: Wenn man öfter in einen Gegner kracht, dann wird dieser zum Feind auf der Strecke und will sich rächen.

Neben den Einzelspieler-Rennen kann man sich auch in Online-Wettkämpfen üben, die aber keine besonderen Modi bieten. "GRID" hat leider vieles gestrichen, was sogar die Vorgänger noch geboten hatten. Auf ein tolles Fahrgefühl und eine fordernde KI sowie ein realistisches Schadensmodell treffen auf Dauer nicht so abwechslungsreiche Rennen, fehlende Videosequenzen und Beschäftigungen neben den Rennen. Obwohl "GRID" jetzt an sich keine großartigen neuen Ideen umsetzt, rückt die Freude am Rennfahren aber in den Vordergrund. Man kann sich auf zahlreiche Stunden solide Racing-Action mit coolen Autos freuen.