Wintersport

Grieche holt Silber: "Bin glücklich, dass ich dumm bin"

Griechenland scheint zum ersten Mal im Medaillenspiegel einer Ski-WM auf. Alexander AJ Ginnis holte Slalom-Silber. "Heute" stellt den "Exot" vor.
Erich Elsigan
19.02.2023, 15:45

Die Sensation ist perfekt! Alexander AJ Ginnis holte die erste Ski-WM-Medaille für Griechenland. Der 28-Jährige wedelte im Slalom in Courchevel zu Silber, 20 Hundertstel hinter Henrik Kristoffersen

"Ich kann das nicht glauben. Ich weiß nicht, was passiert ist. Während der Fahrt habe ich mir gedacht, es ist nicht genug. Ich habe versucht, mich durchzubeißen. Es ist einfach ein Traum, was in den letzten zwei Wochen passiert ist", war Ginnis fassungslos. "Erste Medaille für Griechenland, es ist ein Traum. Ich bin glücklich, dass ich dumm bin und gar nicht realisiere, was passiert. Daher war ich am Start sehr entspannt."

Doch wer ist dieser Alexander AJ Ginnis? Der Fischer-Pilot wurde in Athen geboren, ist der Sohn eines griechischen Skischul-Betreibers und einer US-Amerikanerin. Bald übersiedelte die Familie nach Kaprun, wo sich der "Exot" das Rüstzeug für seine spätere Karriere holen sollte. Drei Jahre später packte der Ginnis-Clan erneut die Koffer, schlug seine Zelte in Vermont (US) auf, wo Teenager Alexander sein Hobby zum Beruf machte.

Kreuzbandriss und Tod des Vaters

Sein Weltcup-Debüt feierte er 2014 – nach einem Kreuzbandriss und dem überraschenden Tod seines Vaters. Ein Jahr später eroberte der Technik-Spezialist bei der Junioren-WM Slalom-Bronze, allerdings für den US-Verband. Damaliger Sieger: Henrik Kristoffersen. 

Große Erfolge blieben in der Folge aus, 2020 erfolgte der Wechsel zum griechischen Verband. Erneut verhinderten Knieprobleme den Durchbruch, mehr als zwei Platzierungen in den Punkterängen war nicht drin – bis zum Jahr 2023. Ginnis fuhr im Adelboden-Slalom auf Rang 20, in Chamonix stand er als Zweiter erstmals am Podest.

Die vorläufige Karriere-Krönung gelang nun in Courchevel mit Slalom-Silber. 

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