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Griechen empört über Haftstrafe für Putzfrau

Große Aufregung derzeit in Griechenland: Weil eine Putzfrau ein Volksschulzeugnis gefälscht hat, soll sie 10 Jahre ins Gefängnis gehen.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: picturedesk.com

53 Jahre ist die Putzfrau alt, deren Schicksal derzeit ganz Griechenland aufregt. Sie wurde von einem lokalen Gericht in der Stadt Volos zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Sie soll sei 15 Jahren gearbeitet haben, ohne die dafür erforderliche Ausbildung zu haben. Die Frau hatte in einem Kindergarten geputzt und bei ihrer Bewerbung damals angegeben, dass sie sechs Jahre in die Schule gegangen sei.

In Wahrheit ging sie aber nur fünf Jahre in die Volksschule, das entsprechende Zeugnis soll sie gefälscht haben. Im Jahr 2014 flog der Betrug auf.

Das Urteil gegen die namentlich nicht genannte 53-Jährige sorgte in ganz Griechenland für Aufregung. Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Entscheidung als "unmenschlich". In der kommenden Woche will der Oberstaatsanwalt des griechischen obersten Gerichts die Urteilsbegründung prüfen.

Während die Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die einen kranken Mann zu versorgen hat also nun im Gefängnis sitzt, empören sich in Griechenland sogar Politiker über das Urteil.

Regierung, Opposition und Gewerkschafter stimmen in die Kritik der Menschenrechtsorganisationen mit ein und machen ihren Protest öffentlich. (red)