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Griechen wollen keine Flüchtlinge zurücknehmen

Heute Redaktion
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Die EU-Kommission will jene Regel, wonach Flüchtlinge im EU-Land ihrerer Ankunft um Asyl ansuchen müssen, wieder auf Griechenland anwenden. Aber Außenminister Nikos Kotzias sieht sein Land für die Rücknahme von Migranten aus anderen EU-Staaten nicht gerüstet.

"Ich sehe nicht, dass Griechenland die Kapazitäten und die finanziellen Mittel hat, Flüchtlinge aufzunehmen, die aus nördlichen EU-Ländern zurückgeschickt werden", sagte der griechische Außenminister Nikos Kotzias im Interview mit der deutschen "Welt" (Donnerstagausgabe). Einige Staaten seien der Meinung, man könne Süditalien und Griecheland als "geschlossene Boxen gebrauchen, wo man Flüchtlinge lagern kann". Dies sei kein europäisches Denken, so der Minister.

Dublin-Verfahren wieder anwenden?

Nach den sogenannten Dublin-Regeln müssen Flüchtlinge in jenem Land um Asyl ersuchen, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten. Weil das die Länder an der EU-Außengrenze völlig überlasten würde, hat die EU die Regel für Griechenland bereits 2011 ausgesetzt. Nun hat die Kommission vorgeschlagen, das Dublin-Verfahren ab 15. März wieder anzuwenden.

Kotzias warnte vor den Folgen, die aus seiner Sicht nicht zu bewältigen wären: "Eine neue Flüchtlingswelle in diesem Sommer würde uns überfordern. Griechenland ist am äußersten Limit seiner Möglichkeiten."

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