Reisen

Corona-Computer bestimmt, ob du nach Griechenland reist

Egal ob es aufs Festland oder auf eine der vielen griechischen Inseln geht: Der diesjährige Hellas-Urlaub gestaltet sich komplizierter als gedacht. 

Michael Rauhofer-Redl
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Wer nach Griechenland fliegt, läuft Gefahr sich einem PCR-Test unterziehen zu müssen: Im Bild: Santorin 
Wer nach Griechenland fliegt, läuft Gefahr sich einem PCR-Test unterziehen zu müssen: Im Bild: Santorin 
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Dass das Coronavirus einen massiven Einfluss auf den diesjährigen Sommerurlaub nimmt, ist seit Monaten klar. Dass er aber zu einem regelrechten Spießrutenlauf ausarten kann, kommt für viele Urlauber doch einigermaßen überraschend. Aber das Beispiel Griechenland zeigt, wie kompliziert der Müßiggang im Ausland werden kann. 

Denn die griechischen Behörden wollen nichts dem Zufall überlassen, wenn es um eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus geht. So müssen sich ab 1. Juli Personen, die nach Griechenland reisen wollen, mindestens 48 Stunden vor dem geplanten Trip auf dieser englischsprachigen Website registrieren.  Erfragt werden sämtliche relevante Daten wie  Flugnummer, Datum, Fluglinie, Grund der Reise, Kontaktpersonen, frühere Auslandsreisen. Im Anschluss daran erhält man einen QR-Code - entweder aufs Smartphone oder an eine angegebene E-Mail-Adresse.

Kompliziertes Prozedere

Nach der Ankunft in Griechenland, und erst dann (!), erfährt man anhand des QR-Codes, ob man einen PCR-Test machen muss - oder nicht. Ist das der Fall, muss man sich bis zum Vorliegen des Ergebnisses in seiner Unterkunft isolieren. Laut ÖAMTC-Expertin Maria Renner kann das allerdings bis zu 36 Stunden dauern. 

Wer getestet werden muss, entscheidet ein Algorithmus, also ein speziell programmiertes Computerprogramm. Dazu werden die bei der Registrierung angegebenen Daten ausgewertet. Wie der "Kurier" berichtet, handelt es sich laut der griechischen Botschaft in Wien nicht um zufällige Stichprobentests. War man zuvor etwa in einem Gebiet, das der Algorithmus als Coronahotspot bewertet, steigt die Wahrscheinlichkeit einen Test machen zu müssen. 

Daten werden anonymisiert

Laut griechischer Botschaft ist es unwahrscheinlich, dass sich Personen, die sich zwei Wochen vor Flugantritt ausschließlich in Österreich aufgehalten haben einem Test unterziehen müssen. Vorausgesetzt die Zahlen bewegen sich weiterhin in einem relativ niedrigen Bereich. Selbst für den Fall der Fälle, ist man um Beschwichtigung bemüht. Dass man tatsächlich 36 Stunden in Isolation müsse, sei unwahrscheinlich. In aller Regel lägen die Ergebnisse innerhalb eines Tages vor.

Auch bezüglich Datenschutz gibt die Botschaft Entwarnung. Die angebenen Daten würden anonymisiert und Namen von Betroffenen nicht gespeichert, heißt es. Für den Fall, dass man die Registrierungsfrist versäumt oder kurzfristig eine Reise nach Griechenland antritt, wird es die Möglichkeit den Fragebogen beim Check-in oder im Flugzeug ausfüllen zu können. 

Keine Garantie für kostenlose Stornierung

Im Gespräch mit dem "Kurier" rät Reisejuristin Verena Pronebner all jenen, die sich durch eine mögliche dreitägige Isolation abgeschreckt fühlen, eine kostenlose Stornierung zu erhalten. Denn "eine Quarantäne ist eine erhebliche Beeinträchtigung einer Reise." Einfach wird das  allerdings nicht, denn Reiseanbieter werden wohl argumentieren, dass man im Vorhinein nicht weiß. ob man in Quarantäne muss, oder nicht. Und: Änderungen der Einreisebestimmungen sind laut Josef Peterleithner, Präsident des Österreichischen ReiseVerbandes, kein Grund für eine kostenlose Stornierung. 

Wie auch die griechische Botschaft, geht auch Peterleithner davon aus, dass es in der Praxis kaum Österreicher treffen wird, die zum Test antreten und sich gegebenenfalls in häusliche Isolation begeben müssen. 

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