Österreich

Grippewelle in Österreich rollt bereits jetzt an

Heute Redaktion
Teilen
In der Kalenderwoche 1 waren bei der NÖGKK insgesamt 2.769 Personen wegen der Grippe oder grippaler Effekte als arbeitsunfähig gemeldet.
In der Kalenderwoche 1 waren bei der NÖGKK insgesamt 2.769 Personen wegen der Grippe oder grippaler Effekte als arbeitsunfähig gemeldet.
Bild: iStock

Schnupfen, Husten, Fieber: In der Kalenderwoche 1 waren bei der NÖ Gebietskrankenkasse bereits 2.769 Personen wegen der Grippe als arbeitsunfähig gemeldet. Nächste Woche wird mit noch mehr Fällen gerechnet.

Sprunghafter Anstieg bei den Grippekranken in NÖ über die Weihnachtsferien: In Kalenderwoche 1 waren 2.769 Personen wegen der Grippe im Krankenstand (2.706 wegen grippaler Infekte, 63 wegen echter Grippe) – das waren 18,19 % der Gesamtkrankenstände.

+++ Alle Infos zur Grippe +++

Zum Vergleich: In KW 52 vor dem Jahreswechsel waren es 1.791 Personen (1.759 wegen grippaler Infekte, 32 wegen echter Grippe). In nur einer Woche verdoppelte sich also die Zahl der echten Grippefälle von 32 auf 63.

In der Statistik sind wie jedes Jahr nur die bei der NÖGKK versicherten Erwerbstätigen erfasst (keine Pensionisten, Kinder, Versicherte anderer Krankenversicherungsträger).

Zahlen zur Grippe in NÖ:

KW 1/2018: 2.769 Personen (2.706 wegen grippaler Infekte + 63 wegen echter Grippe) = 18,19 Prozent der Gesamtkrankenstände.

KW 52/2017: 1.791 Personen (1.759 + 32 echt) = 12,94 %
KW 51/2017: 1.495 Personen (1.486 + 9 echt) = 10,67 %
KW 50/2017: 2.556 Personen (2.537 + 19 echt) = 15,45 %
KW 49/2017: 2.191 Personen (2.177 + 14 echt) = 13,41 %


Grippewelle der vergangenen Jahre, ausgerufen von der Med. Uni Wien:

2016 bis 2017: 20. Dezember 2016 – 28. Februar 2017
2016: 2. Februar – 5. April
2015: 30. Jänner – 30. März
2014: keine Grippewelle

Ansteckungsgefahr jetzt hoch

Jetzt nach den Ferien ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch, erklärt Expertin Elisabeth Heinz von der NÖ Gebietskrankenkasse: "Nach den Weihnachtsferien kommen in der Arbeit wieder alle zusammen. Manche kommen von Auslandsreisen zurück. In diesem Zeitraum ist meist aus langjähriger Erfahrung dann ein Anstieg zu verzeichnen."

Eine österreichweite Grippewelle wird vom Department für Virologie der Medizinischen Universität Wien offiziell ausgerufen. Die letzte Grippewelle startete am 20. 12. 2016 und endete am 28. 2. 2017. Die letzte Grippewelle war ungewöhnlich früh in NÖ mit 5.386 Krankenständen bereits Anfang Jänner 2017.

Dass die Grippewelle einsetzt, darauf lassen die signifikante Zunahme an Nachweisen des Influenza-Virus in klinischen Proben und Ergebnisse der epidemiologischen Überwachung der Anzahl an Neuerkrankungen an Grippe bzw. grippalen Infekten in der vergangenen Woche schließen, wie das Diagnostisches Influenza Netzwerk Österreich am Dienstag in einer Aussendung mitteilte.

Offenbar handelt es sich bei rund vier Fünftel der Erkrankungen um Influenza B. Solche Viren dominieren auch in vielen anderen europäischen Ländern. Irland, Portugal, Spanien, Frankreich, Schweiz, Schweden, Norwegen, Türkei und Kroatien hätten bereits eine verbreitete Influenza-Virus-Aktivität gemeldet.

Experten gehen davon aus, dass kommende Woche die Grippewelle so richtig einsetzt. Die Apothekerkammer hält an ihrer Empfehlung fest, sich impfen zu lassen. In einigen Apotheken gibt es aber bereits Probleme wegen begrenzten Vorräten an Vierfach-Impfstoffen, die gegen Influenza-B-Viren der Linie Yamagata wirken. (wes)