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Grippewelle sorgt für Totenstau im Krematorium

Immer mehr Menschen fallen dem Grippe-Virus zum Opfer. Krematorien kommen nicht mehr mit den Einäscherungen nach.

Heute Redaktion
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Einfache Holzsärge stehen dicht an dicht neben schön verzierten. Die Mitarbeiter eines Krematoriums in Meißen kommen nur schwer mit den derzeitigen Massen an Toten zurecht.

Grund dafür sei eine Grippewelle, wie Geschäftsführer Jörg Schaldach gegenüber der "Bild" erklärt. Weiters stelle er fest, dass der Virus aufgrund der Häufung von Leichen wohl von Region zu Region wandert.

Jährlich 1.000 Tote in Österreich

Das renomierte Robert Koch-Institut, das für die Krankheitsüberwachung und -prävention zuständig ist, bestätigt Schaldachs Vermutung. Demnach starben in dem Jahr bereits 358 Menschen in Deutschland an der Grippe, wobei dies nur die offiziell bestätigten Fälle seien. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. 80 Prozent der Grippe-Toten sind 60 Jahre oder älter.

In Österreich erkranken wöchentlich rund 14.000 Menschen an der Influenza. Jährlich fallen der Grippe rund 1.000 Personen zum Opfer. Auch hier dürfte die inoffizielle Zahl aber weit höher liegen.

84 Einäscherungen pro Tag

Das Krematorium in Meißen bereitet sich auf eine noch größere Welle von Leichen vor. Man habe die Mitarbeiter vierfach geimpft und in drei Schichten aufgeteilt. Bislang lag der Durchschnitt bei 40 Einäscherungen pro Tag. Diesen müsse man nun auf 84 erhöhen, um den Totenstau im Kühlhaus aufzulösen. (slo)