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Versorgung kranker Kinder auch am Wochenende

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Um erkrankte Kinder auch an den Wochenenden optimal zu versorgen, öffnen drei niedergelassene Kinderärzte ihre Ordinationen an Samstagen und Sonntagen von 10 bis 15 Uhr.

Mit dem Beginn der Grippesaison haben sich Stadt Wien, Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und die Ärztekammer für Wien auf ein Modell verständigt, um kranke Kinder auch an den Wochenenden rasch zu versorgen.

Ab sofort werden wienweit drei niedergelassene Kinderärzte jeweils am Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 15 Uhr ihre Ordination öffnen. Das zusätzliche Wochenend-Angebot ist bis Ende des 1. Quartals 2018 vorgesehen, um die erhöhte Nachfrage während der Grippe- und Erkältungszeit abzudecken und die Spitalsambulanzen zu entlasten.

Die Adressen der diensthabenden KinderärztInnen werden online auf den Websites der Stadt Wien, der WGKK und der Ärztekammer für Wien veröffentlicht. Außerdem können der Ärztefunkdienst unter der Rufnummer 141 sowie die kostenlose Telefonische Gesundheitsberatung 1450 Auskunft geben und auch bei medizinischen Fragen weiterhelfen.

Die Kosten für die Wochenendversorgung werden von der Stadt Wien und dem Krankenversicherungsträger im Rahmen der Gesundheitsreform getragen.

Weniger Besuche in den Spitalsambulanzen

"Die medizinische Versorgung von Kindern an Wochenenden in Grippezeiten ist immer eine besondere Herausforderung für das Gesundheitssystem einer Stadt wie Wien. Mit dieser Lösung der Wochenendöffnung der KinderärztInnen müssen nun viele Eltern mit ihren Kindern an Sams- und Sonntagen nicht mehr Spitalsambulanzen aufsuchen", so Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

"Mit diesem Schritt ist sichergestellt, dass die Kinder und ihre Eltern schnell und ohne lange Wartezeiten versorgt werden", freut sich WGKK-Obfrau Ingrid Reischl über die jüngste Lösung.

Johannes Steinhart, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien, schlägt in die gleiche Kerbe: Mit der Wochenend-Initiative und der Öffnung der Ordinationen während der Grippezeit helfen die Wiener Kinderärzte mit, die ohnehin schon heillos überfüllten Spitalsambulanzen zu entlasten. Die Erfahrung zeige, dass nur ein kleiner Prozentsatz akut erkrankter Kinder auch tatsächlich eine stationäre Behandlung benötige, erklärt Steinhart.

Bewährte Anlaufstellen für Notfälle bleiben bestehen

Neben den skizzierten neuen Angeboten bleiben die bereits bewährten Einrichtungen zur Behandlung der jungen Patienten freilich aufrecht. Dazu zählt der KinderNotDienst (KiND) im AKH und dem Kaiser-Franz-Josef-Spital als Anlaufstelle für akut erkrankte Kinder.

In beiden Spitälern ist den jeweiligen Kinder-Notfallambulanzen an Wochenenden und Feiertagen eine kinderärztliche Ordination vorgelagert. Die dort tätigen Kinderärztinnen und -ärzte entscheiden, ob die kleinen PatientInnen von ihnen oder den KollegInnen der Notfallambulanz behandelt werden müssen. Sie können auch Rezepte ausstellen und die Familien zur späteren Abklärung an die niedergelassenen Kinderärzten verweisen.

Bei Not- und Unfällen stehen den Kindern und ihren Eltern die Notfall- und Unfallambulanzen der Wiener Spitäler zur Verfügung.

(lok)