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Größtes Stadion der Welt, jetzt ist China-Klub pleite

Der größte Fußballklub in China Guangzhou Evergrande steht wegen der nahenden Insolvenz des Eigentümers vor dem Aus.

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Ob das Stadion fertig gebaut wird, das steht in den Sternen
Ob das Stadion fertig gebaut wird, das steht in den Sternen
imago images

In den vergangenen Jahren soll der Verein mit dem früheren italienischen Weltmeister Fabio Cannavaro als Cheftrainer des Guangzhou FC, jährliche Verluste zwischen 140 Millionen und 285 Millionen Euro verbucht haben. Die Löhne der Spieler wurden bereits in den vergangenen Monaten nicht mehr bezahlt.

Aus reiner Verzweiflung hat nun der Klub sämtliche Spieler zum Verkauf angeboten, außerdem wurde der Vertrag mit Fabio Cannavaro aufgelöst. Der Grund für den Ausverkauf beim Guangzhou FC liegt jedoch bei der drohenden Pleite des Eigentümers, Evergrande-Konzern.

Der Immobilienkonzern hat Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 275 Milliarden Euro. Die Aktie ist im laufenden Jahr um 78 Prozent abgestürzt – die Evergrande-Krise löst zudem weltweite Besorgnis über den Zustand des chinesischen Immobiliensektors aus.

Riesen-Stadion bleibt wohl Baustelle

Noch im vergangenen Jahr sah das ganz anders aus. Für den Bau eines neuen Stadions hatte der Evergrande-Chef Xu satte zwei Milliarden Euro in seinen Klub investiert. Mit über 100.000 Plätzen sollte eines der größten Stadien der Welt entstehen. Ob die Arena nun fertig gebaut wird, ist ungewiss.

Bevor der Klub diesen finanziellen Absturz erlitten hat, gewann Guangzhou Evergrande nicht nur acht Meisterschaften, sondern auch zweimal die asiatische Champions League und viermal den chinesischen Superpokal. Dass es nun auch Guangzhou erwischt, ist das nächste traurige Kapitel im chinesischen Fußball.

Noch vor wenigen Jahren warf man mit Geld regelrecht um sich und holte Superstars aus Europa wie etwa den brasilianischen Nationalspieler Oscar oder den Argentinier Carlos Tevez, der für nur eine Saison bei Shanghai über 41 Millionen Euro kassierte. Auch ÖFB-Star Marko Arnautovic cashte bei SIPG groß ab, ehe er wieder nach Europa zu Bologna wechselte.

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    Die internationalen Stars sollten die chinesische Liga und den Fußball generell attraktiv werden lassen und gar die europäischen Ligen überholen. Dieser Versuch scheint nun endgültig gescheitert.

    Guangzhou FC ist nämlich auch nicht der erste Verein, der in diesem Jahr in die Insolvenz schlittert. Im Februar wurde der Jiangsu FC aufgelöst. Wie es mit dem chinesischen Fußball in Zukunft weitergehen wird, steht noch in den Sternen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass sich kurzfristig keine weiteren Stars auf den Weg nach China machen werden.