Multimedia

Größtes Update von Google Earth macht Zeit sichtbar

Google verpasst dem Satellitenbild- und 3D-Geländeansicht-Tool Google Earth das größte Update seit Jahren. Es macht nun die Zeit im Dienst sichtbar.

Rene Findenig
Teilen
Beeindruckende Veränderungen zeigt nun etwa der Columbia-Gletscher in Alaska.
Beeindruckende Veränderungen zeigt nun etwa der Columbia-Gletscher in Alaska.
Google

Mit Google Earth kann man vieles, das noch vor einigen Jahren undenkbar war: Virtuell den Mount Everest besteigen oder etwa die Antarktis durchschreiten – auf einem genauen 3D-Abbild der Welt, wie es sonst keines gibt. Nun verpasst Google dem Earth-Tool nicht nur das größte Update seit dem Jahr 2017, sondern spendiert ihm auch die vierte Dimension. Mit 24 Millionen Satellitenfotos aus den letzten 37 Jahren wird die Funktion "Timelapse" umgesetzt.

Mit ihr kann man "anschauen, wie die Zeit auf dem gesamten Globus vergeht und Zeuge von fast vier Jahrzehnten planetarischer Veränderungen werden", sagt Rebecca Moore, Director Google Earth, Earth Engine & Outreach. "Ich selbst war unter den Tausenden von Kaliforniern, die während der Waldbrände im letzten Jahr aus ihren Häusern evakuiert werden mussten. Für andere Menschen hingegen fühlen sich die Auswirkungen des Klimawandels wie schmelzende Eiskappen und schrumpfende Gletscher abstrakt und weit weg an."

37 Jahre sichtbare Veränderungen 

Mit Timelapse in Google Earth sollen Nutzer nun ein klareres Bild davon bekommen, wie nicht nur Probleme auf unserem Planeten auftreten, sondern auch wie Lösungen gefunden werden können und neue Naturphänomene entstehen, so Moore. Ausprobieren lässt sich Timelapse in Google Earth ab sofort unter g.co/Timelapse. Über die Suchleiste steuert man einen beliebigen Ort auf dem Planeten an und kann dann den Zeitraffer starten, der die Veränderung der Region über 37 Jahre abbildet.

Außerdem bietet Google interaktive Führungen durch die neuen Aufnahmen und besondere Orte, die einen Besuch wert sind. Darüber hinaus wurden über 800 Zeitraffervideos in 2D und 3D zur öffentlichen Nutzung hochgeladen. Jedes Video lässt sich als MP4-Datei ansehen, was neben Privatnutzern auch Regierungen, Forschenden, Verlagsteams, Lehrkräften und anderen engagierte Menschen für ihre Zwecke zum Schutz des Planeten nutzen soll.

"Videomosaik" mit 4,4 Terapixeln

Grob lassen sich die Erkenntnisse in fünf Kategorien einteilen, heißt es von Google und den Fachleuten des Create Lab der Carnegie Mellon University: Veränderung der Wälder, urbanes Wachstum, Erderwärmung, Energiequellen und die zerbrechliche Schönheit unseres Planeten. Google Earth bietet euch für jedes dieser Themenfelder eine geführte Tour. "Die Erstellung eines Zeitraffervideos in Planetengröße erforderte eine beträchtliche Menge an sogenanntem Pixel Crunching in Earth Engine, der Analyseplattform von Google für raumbezogene Daten", so Google.

Mehr als 24 Millionen Satellitenbilder werden genutzt, die zwischen 1984 und 2020 aufgenommen – und in mehr als zwei Millionen Rechenstunden in der Google Cloud und 20 Petabyte an Satellitenbildern zu einem einzigen "Videomosaik" in der Größe von 4,4 Terapixeln zusammengefügt wurden. Dies entspreche laut Google 530.000 Videos in 4K-Auflösung.  Sämtliche Berechnungen erfolgten dabei in klimaneutralen Rechenzentren, so Moore. Es sei aber eine "geradezu außerirdische" Zusammenarbeit erforderlich gewesen. Timelapse in Google Earth wäre ohne das Landsat-Programm der NASA und des United States Geological Survey, und ohne das Copernicus-Programm der Europäischen Union mit seinen Sentinel-Satelliten nicht möglich gewesen, so Google.

1/8
Gehe zur Galerie
    Der Assistant Driving Mode ermöglicht es, per Sprachbefehl unter anderem Anrufe und Texte zu senden und zu empfangen.
    Der Assistant Driving Mode ermöglicht es, per Sprachbefehl unter anderem Anrufe und Texte zu senden und zu empfangen.
    Google