Formel 1

Grosjean über Unfall: "Sah Tod kommen, dachte an Lauda"

40 Stunden nach seinem dramatischen Feuer-Unfall schildert Romain Grosjean, was ihm beim Todeskampf durch den Kopf ging. Unter anderem Niki Lauda.

Erich Elsigan
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Romain Grosjean steigt aus dem brennenden Haas.
Romain Grosjean steigt aus dem brennenden Haas.
Picturedesk

Romain Grosjean hat am 17. April Geburtstag. Und am 29. November. An diesem Tag überlebte der Haas-Pilot einen spektakulären Unfall beim Formel-1-Grand-Prix von Bahrain. Der Haas-Bolide des Franzosen raste gegen die Leitplanke, wurde in zwei Teile zerrissen, der Tank explodierte und setzte das Wrack in Vollbrand. Mittendrin: Grosjean.

Rund 28 Sekunden benötigte der 34-Jährige, um den Gurt zu lösen und sich aus dem Auto zu schälen. Im Interview mit "TF1" erzählt Grosjean nun erstmals, was ihm in der Not durch den Kopf ging.

"Ich sah, wie das Visier orange wurde"

"Es fühlte sich deutlich länger als 28 Sekunden an", berichtet der Routinier. "Ich habe gesehen, wie mein Visier orange wurde. Die Flammen auf der linken Seite. Ich dachte an viele Dinge, auch an Niki Lauda. Ich dachte, es ist nicht möglich, dass ich so ende – nicht jetzt. Ich kann meine Story in der Formel 1 nicht so zu Ende bringen."

Auch die Familie tauchte in seinen Überlegungen auf. "Ich dachte an meine Kinder, und musste für sie raus", sagt der Vater von drei Söhnen. 

"Es war nicht meine Zeit, zu sterben"

Grosjean kam mit leichten Verbrennungen an den Armen und Beinen davon. Er nennt sie wegen der dicken Bandagen scherzhaft "Micky-Maus-Hände". Doch er weiß: "Es wird einige psychologische Arbeit brauchen, denn ich habe den Tod kommen sehen. Es war wie eine zweite Geburt. An diesem Tag aus dem Feuer zu kommen, ist etwas, was für immer eine Spur in meinem Leben hinterlassen wird. Ich weiß nicht, ob das Wort Wunder angebracht ist – aber es war auf jeden Fall nicht meine Zeit, zu sterben."

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