Österreich

Großbrand am Gelände des Klosters Mehrerau

Heute Redaktion
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Ein Großbrand hat in der Nacht auf Freitag Wirtschaftsbetriebe auf dem Gelände des Bregenzer Klosters Mehrerau zerstört. Das Feuer brach aus bisher ungeklärter Ursache gegen 00.40 Uhr in der Tischlerei aus.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Gebäude bereits in Vollbrand, die Flammen griffen auf eine Holzlagerhalle und eine Schlosserei über. Bis auf eine Feuerwehrfrau, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht wurde, gab es laut Polizeiangaben keine Verletzten.

Anrainer hatten den Brand bemerkt und Alarm geschlagen. Die Einsatzkräfte verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf weitere benachbarte Objekte. Die Bewohner wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert. Der Brand wurde durch einen massiven Löscheinsatz unter Kontrolle gebracht, die Nachlöscharbeiten dauerten am Freitagvormittag noch an. Das Landeskriminalamt für Vorarlberg nahm Ermittlungen zur Brandursache auf.

"Große Betroffenheit"

"Es herrscht große Betroffenheit", schilderte Mehrerau-Sprecher Harald Schiffl die Stimmung im Kloster. Ebenso groß sei aber auch die Dankbarkeit gegenüber der Feuerwehr, die noch Schlimmeres verhindert habe. So blieben das Kloster sowie Schule und Internat von den Flammen verschont, "der Schulbetrieb geht ganz normal weiter", so Schiffl. Zur Schadenshöhe könne er vorerst keine Angaben machen. Überhaupt müsse man nun erst die Ermittlungen der Behörden abwarten.

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Jürgen Zimmermann handelt es sich beim Brandobjekt um ein Ensemble von dicht aneinander stehenden Gebäuden. Untergebracht seien darin ein Lager, ein Büro, ein Notstromaggregat, die Hackschnitzelanlage und Wirtschaftsbetriebe. "Als wir ankamen, standen Teile der Lagerhalle und der Tischlerei bereits in Vollbrand", sagte Zimmermann.

Leitungen zum Bodensee

Als große Herausforderung stellte sich angesichts des Großbrands der anfängliche Wassermangel heraus. Vier Hydranten wurden angezapft, die Kapazität war jedoch rasch erreicht. Die Feuerwehrleute legten daher parallel Leitungen zum nahe gelegenen Bodensee, insgesamt sechs Pumpen standen im Einsatz. "Das einzurichten, dauert seine Zeit", so der Einsatzleiter über die anspruchsvolle Aufgabe. Insgesamt standen über 120 Feuerwehrleute im Einsatz.

Am Vormittag waren die Feuerwehrleute damit beschäftigt, mit Baggern die Brandruine auszuräumen, um Glutnester unter den noch stark rauchenden Trümmern abzulöschen. "Teile des Gebäudes müssen abgebrochen werden, weil sie einsturzgefährdet sind", sagte Zimmermann. Daher sei der Einsatz für die Feuerwehr noch immer nicht ungefährlich, zu einem Bereich des Hackschnitzellagers sei man noch nicht vorgedrungen.

Brandermittler müssen warten

Die noch andauernden Löscharbeiten verzögerten auch den Einsatz der Brandermittler. Laut Angaben der Sicherheitsdirektion ist das Gelände derzeit noch nicht gefahrlos zu betreten. Man hoffe, im Laufe des Tages, spätestens am morgigen Samstag, mit den Ermittlungen zur Brandursache beginnen zu können.