Österreich

Großbrand im Linzer Zentrum

Großbrand in Linzer Kulturzentrum richtet Millionen-Schaden an. Polizisten müssen angrenzende Gebäude vollständig evakuieren

Heute Redaktion
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Binnen weniger Minuten herrscht am Mittwoch in der Kulturhauptstadt Europas der Ausnahmezustand: Mächtige Rauchschwaden verdecken den Himmel über dem Linzer Ursulinenhof, Berufsfeuerwehrmänner bauen auf der Landstraße hastig Löschleitungen auf, Polizisten und Sanitäter des Arbeiter-Samariterbundes und des Roten Kreuzes evakuieren umliegende Gebäude! Mittendrin im ärgsten Chaos werden Zehntausende Liter Wasser auf die meterhohen Flammen gespritzt - doch Windböen entfachen den Brand aufs Neue. Hochbrisant: Die Flammen schlagen immer wieder in Richtung der beiden Türme der historischen Ursulinenkirche! Plötzlich knalle und kracht es gewaltug: Eine wuchtige Decke bricht ein, der Brand breitet sich vom Dachboden auf die unteren Stockwerke aus! Während 50 Polizisten die Tausenden Schaulustigen zurückdrängen, bauen Sanitäter ein Notfallzentrum auf. Erst zwei Stunden später kann Feuerwehr-Einsatzleiter Ing. Siegfried Brandstetter erleichtert melden: Der Brand ist jetzt unter Kontrolle, es gibt keine Verletzten!

Polizei vermutet: Pfusch löste die Katastrophe aus

Noch den ganzen Tag werden heute die Löscharbeiten nach der Brandkatastrophe im Linzer Ursulinenhof dauern - und gleichzeitig werden auch Ermittler des Landeskriminalamtes und Sachverständige nach der genauen Ursache forschen. Fix scheint jedoch schon zu sein, dass Bauarbeiter das Inferno mitten in Linz ausgelöst haben. Augenzeugen berichteten, dass in einem kurz vor der Eröffnung stehenden Lokal geschweißt wurde. Durch ein Entlüftungsrohr sollen dann Funken in den Dachboden befördert worden sein. Die Tragödie könnte so ihren Lauf genommen haben.

Der Südtrakt des historischen Gebäudes in Landesbesitz ist völlig zerstört. Der Dachboden ist komplett ausgebrannt und akut einsturzgefährdet, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Ing. Siegfried Brandstetter. Durch das Löschwasser und den dichten Qualm wurden zudem die darunterliegenden Stockwerke schwer in Mitleidenschaft gezogen. Glück: Die in einem Nebentrakt gehorteten Kunstschätze des Landes Oberösterreich sind aber gerettet. Kulturdirektor Dr. Reinhard Mattes: Die feuerfesten Wände haben standgehalten. In den Kammern sind immerhin 300 Bilder von unschätzbarem Wert gelagert.

Robert Loy und Jürgen Tröbinger