Österreich

Kritik an Demonstration gegen die Regierung

Heute Redaktion
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17.000 Menschen zogen friedlich durch Wien, 520 Polizeibeamte sorgten für Sicherheit. Abgesehen von drei Anzeigen verlief die Demo ohne Zwischenfälle. Kritik kommt vom Handel.

Tausende Menschen zogen am dritten Shopping-Samstag vor Weihnachten durch die Winterkälte, um gegen die türkis-blaue Bundesregierung zu demonstrieren.

"Die Großdemonstration gegen Schwarz-Blau ist ein unübersehbares Zeichen des Widerstands. Trotz Schnee und eisigen Temperaturen sind 50.000 Menschen auf die Straße gegangen", so Käthe Lichtner von der Offensive gegen Rechts in einer Aussendung.

Drei Anzeigen

Die Polizei Wien sprach hingegen von rund 17.000 Menschen, die sich in einem 1,5 Kilometer langen Demonstrationszug durch Wien bewegten. Bei der Schlusskundgebung am Heldenplatz waren etwa 4.000 Personen anwesend. 520 Polizeibeamte sicherten die Kundgebung ab und sorgten für einen sichereren Ablauf. Bis auf drei Anzeigen wegen Ordnungsstörungen kam es zu keinen polizeilich relevanten Vorfällen.

Feministische, gewerkschaftliche, antirassistische und antifaschistische Initiativen und Organisationen hatten zu der Großdemonstration aufgerufen. Die Folgen waren ein großes Verkehrschaos. Staus gabe es am Inneren Gürtel, am Ring, auf der Zweierlinie, Kaiserstraße, Burggasse, Neustiftgasse, Rechte und Linke Wienzeile, Operngasse, Wiedner Hauptstraße und Kärntner Straße.

Quelle: Video3

Die Schlusskundgebung am Heldenplatz verwandelten Tausende Menschen in ein Lichtermeer.

Kritik kommt vom Wiener Handeslverband: "Der Ring wurde heuer mittlerweile zum 80. Mal gesperrt", so Handelsverbvandschef Will. Die regelmäßigen Demos am Ring oder in der Mariahilfer Straße würden den vielen Einzelhändlern das Leben zusätzklich erschweren und die Konsumenten verärgern.

Am vorletzten Samstag vor Weihnachten sei eine derartige Kundgebug ein "Amazon-Förderungsprogramm". Will fordert daher, wichtige Geschächtsstraßen an den Weihnachtswochenende zu "Schutzzonen" zu erklären.

Auch FPÖ wettert

Kritik gab es von der FPÖ. Vizekanzler Heinz-Christian Strache kritisiert auf Twitter die Demo als "Riesen-Sauerei". Die Demonstranten würden "Chaos und Staus erzeugen, dem Handel damit einen massiven Schaden zufügen und den Bürgern vor Weihnachten ihre Familienausflüge vermiesen".

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky attackierte indes Andreas Schieder (SPÖ). Dieser soll bei der Demo in einem Interview gesagt haben, die Regierung solle sich "schnellstmöglich vertschüssen". Der SPÖ-Politiker übe sich in "Demokratieverweigerung", so Vilimsky: "Wer die demokratischen Spielregeln in unserem Land und die Wahlentscheidung der Mehrheitsbevölkerung nicht akzeptiert, hat in einem politischen Amt nichts verloren."

Der Liveticker zum Nachlesen:

(red)