Israel erwartet offenbar ein Krieg an mehreren Fronten. Seit dem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 durch die Hamas, reagierte man mit massiven Angriffen im Gazastreifen.
Dazu kommen Attacken seitens der Hisbollah, die sich seit dem Tod des Hisbollah-Oberbefehlshabers Fuad Shukr nochmals intensiviert haben. Zudem wird eine Offensive des Iran erwartet, nachdem die Islamische Republik Israel für das Attentat an den Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, in Teheran verantwortlich macht.
Wie ernst die Lage ist, verdeutlicht eine Rede des Hisbollah-Chefs während einer Gedenkveranstaltung für Shukr. Die Spitze der paramilitärischen Organisation, Hassan Nasrallah betont am Dienstag, dass "der Iran gezwungen" sei "zu reagieren". Die Feinde hätten große Angst und seien verwirrt.
"Ob wir allein oder gemeinsam antworten – dies wird eine große Schlacht und ein wichtiges Blutvergießen", so Nasrallah. Er droht Israel mit einem "starken und effektiven" Angriff "ungeachtet der Konsequenzen".
Israel ist in höchster Alarmbereitschaft. Russland soll Iran Hilfe angeboten haben und Ausrüstung zur Luftabwehr liefern. Die Vereinigten Staaten verlegen unterdessen weitere Truppen in den Nahen Osten.
Der Zeitpunkt ist noch unklar, die Unsicherheit darüber sei gewollt. "Das israelische Warten ist Teil der Vergeltung und Teil des Kampfes", sagt Nasrallah. Ein unbedeutender Gegner ist die Hisbollah jedenfalls nicht. Sie verfügt über etwa 150.000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper – das Arsenal hat sich seit dem letzten offenen Krieg mit Israel vor 18 Jahren verzehnfacht.