Der Schriftsteller Bodo Hell wird seit Freitagabend vermisst. Ein Bekannter des 81-Jährigen wollte ihn am Sonntag auf der Grafenbergalm besuchen, fand aber in der Hütte aber niemanden vor. Zurück im Tal erstattete er Anzeige bei der Polizeiinspektion Haus im Ennstal.
Da der Wiener als körperlich fit und zuverlässig gilt, ist sein Verschwinden unüblich. Hell verbringt seine Sommer im steirischen Dachstein-Gebiet. Dort schreibe er an seinen literarischen Werken und hütet rund hundert Tiere.
Seit Sonntag lief eine großangelegte Suchaktion. Einsatzkräfte der Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei, zwei Hubschrauberteams, Drohnen und Suchhunde waren beteiligt. Medienberichten zufolge wurde der Einsatz, der von der Steiermark bis nach Oberösterreich reichte, Dienstagabend beendet.
Das weitläufige und schwer zugängliche Terrain erschwerte das Unterfangen. Kleingruppen, unter anderem Freunde des Vermissten, sollen noch weitersuchen.
Hell zählt zu den bekanntesten Schriftstellern des Landes. Vergangenes Jahr gewann der gebürtige Salzburger den österreichischen Kunstpreis für Literatur, heuer den Literaturpreis des Landes Steiermark.
Auch Vizekanzler Werner Kogler zeigt auf X seine Betroffenheit: "Wir werden uns nicht an den Gedanken gewöhnen, dass Bodo Hell, dieser große Menschen- und Naturkundler, dieser rastlose Wortklauber und Sprachspieler, dieser außergewöhnlich warmherzige und liebenswerte Mensch, nicht mehr da sein soll", heißt es im Post.
