Im Alter von 93 Jahren ist Harald Serafin, der langjährige Intendant der Seefestspiele Mörbisch, verstorben. Das berichtet die "Krone" am Montagnachmittag.
Otto Schenk entdeckte einst das komische Talent von "Mister Wunderbar", wie er wegen seines Lieblingsausdrucks genannt wurde. Sein Medizinstudium hatte er nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen, um Sänger zu werden. Nach Engagements in der Schweiz und Deutschland wurde er zum "singenden Bonvivant der Operette" in Wien.
Nach einer Stimmband-Operation musste Serafin vorübergehend mit seinem Beruf aufhören. Erst als Felix Dvorak ihn 1992 zu den Filmspielen Berndorf holte und ihm eine Rolle im Sprechtheater zudachte, kehrte er zurück auf die Bühne. Noch lieber inszenierte er aber, 20 Jahre lang prägte er maßgeblich die Seefestspiele Mörbisch als Intendant.
Harald Serafin hinterlässt seine Frau Ingeborg "Mausi", mit der er 45 Jahre – verliebt bis zum Schluss – durchs Leben ging. Die beiden hatten sich im Hotel Sacher gefunden, ohne nach einander gesucht zu haben, verriet er in Interviews. Gemeinsam haben sie Sohn Daniel Serafin (43), Intendant der Oper im Steinbruch St. Margarethen. Aus erster Ehe mit Mirjana Irosch brachte Serafin auch Tochter Martina (55) mit, die als Opernsängerin große Erfolge feiert.
Zuletzt hatte man Serafin öffentlich bei der Premiere von "Der Fliegende Holländer", die sein Sohn verantwortete, im Juli in St. Margarethen gesehen. Seine letzte Rolle spielte er als Obereunuch in "Das Land des Lächelns" bei den Seefestspielen in Mörbisch 2019.
Für seine außergewöhnlichen Verdienste erhielt der beliebte Operetten-Star und Intendant zahlreiche Ehrungen, darunter das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie die Ehrenmedaille der Stadt Wien. Im Vorjahr hatte Serafin den "Österreichischen Musiktheaterpreis" für sein Lebenswerk erhalten.