Salzburg

Großeinsatz nach Chemie-Unfall auf Bahnhof St. Johann

Rund 100 Feuerwehrleute waren in der Nacht auf Sonntag stundenlang gefordert, nachdem es auf dem Bahnhof St. Johann einen Chemieunfall gegeben hatte.

Roman Palman
Die Feuerwehr musste in kompletter Schutzmontur ausrücken.
Die Feuerwehr musste in kompletter Schutzmontur ausrücken.
FF Pongau / VI Stefan Hafner

Bahnmitarbeiter hatten um 19.49 Uhr den stechenden Geruch des Stoffes Methylacrylat aus einem Kesselwaggon eines abgestellten Güterzuges wahrgenommen und unverzüglich die Einsatzkräfte alarmiert. Methylacrylat ist ein leicht entzündlicher, stark reizender Stoff, der in der Kunststoffindustrie Verwendung findet.

Alarm für Anrainer

Sofort wurde der Gefahrenbereich durch Kräfte der Feuerwehr mit Unterstützung der Polizei großräumig abgesperrt, sowie der Bahnhofsbereich evakuiert. "Bereits auf der Anfahrt musste die Alarmstufe erhöht und die Spezialkräfte des Gefahrgutzuges des Bezirkes, mit dem Gefahrgutfahrzeug und dem Atemschutzfahrzeug nachalarmiert werden", schreibt die Feuerwehr St. Johann in ihrem Einsatzbericht. "Vorsorglich wurden die Bewohner der unmittelbaren Nachbarschaft durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten."

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    Bahnmitarbeiter hatten am 22. Oktober 2022 plötzlich den stechenden Geruch von Methylacrylat wahrgenommen und sofort die Einsatzkräfte alarmiert.
    Bahnmitarbeiter hatten am 22. Oktober 2022 plötzlich den stechenden Geruch von Methylacrylat wahrgenommen und sofort die Einsatzkräfte alarmiert.
    FF Pongau / VI Stefan Hafner

    Die ÖBB veranlassten derweil eine Totalsperre der Westbahnstrecke. Selbst die Oberleitung wurde freigeschaltet und geerdet. Der Schadstoffaustritt im Bereich eines Domdeckels konnte danach nach Messungen mit einem Spezialmessgerät rasch lokalisiert werden.

    Nach Absprache und Unterstützung durch den an der Einsatzstelle anwesenden Landeschemiker wurde mit wassergefüllten Absorberkissen eine provisorische Abdichtung durchgeführt. Nach einer neuerlichen Messung konnte daraufhin der Zug geteilt und der betroffene Waggon aus dem Bahnhofsbereich auf einen vorübergehenden Abstellplatz entfernt werden. Die Abdichtung für den Weitertransport erfolgt am Folgetag durch eine Spezialfirma.

    Einsatz dauerte bis 3.15 Uhr 

    Die veranlasste Totalsperre der Westbahnstrecke und die Absperrmaßnahmen im Bereich der Bahnhofstraße und der Reinbachstraße konnten um 1.30 Uhr früh aufgehoben werden. Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Katastrophenreferent der Bezirksverwaltungsbehörde blieben noch bis zum Abtransport des Zuges um 3.15 Uhr vor Ort.

    Im Einsatz standen 98 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus St. Johann, Bischofshofen und Schwarzach, BFK Pongau, AFK 2 Pongau, ein Notarztteam, Rotes Kreuz, Bürgermeister Günther Mitterer, Kat- Referent BH St. Johann, Landeschemiker und Einsatzleiter ÖBB.

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