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Großeinsatz wegen Stinkfrucht! Sechs Postler im Spital

Plötzlich wurde mehreren Angestellten der Deutschen Post in Schweinfurt speiübel. Aus einem Paket waren stinkende Gase ausgetreten – Großeinsatz.

Roman Palman
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Mitarbeiter in einem Paketzentrum der Deutschen Post in Groß Schwaß (Mecklenburg-Vorpommern). Archivbild
Mitarbeiter in einem Paketzentrum der Deutschen Post in Groß Schwaß (Mecklenburg-Vorpommern). Archivbild
picturedesk.com/dpa/Bernd Wüstneck

Das komplette Gebäude der Deutschen Post am Schweinfurter Bahnhofsplatz musste Samstagmorgen evakuiert werden. Über 60 Mitarbeiter mussten ins Freie nachdem einige von ihnen über gesundheitliche Probleme geklagt hatten. Sie hatten zuvor stinkende Gase aus einem Paket eingeatmet. Aufgrund des unbekannten Inhalts war zunächst unklar, ob von dem verdächtigen Paket eine größere Gefahr ausgeht.

Sofort rückte jede Menge Blaulicht an: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst rückten nach dem vermeintlichen Chemiealarm. Das verdächtige Paket wurde daraufhin an der frischen Luft von den Einsatzkräften vorsichtig geöffnet. Mit diesem Inhalt hatte dann aber niemand gerechnet.

Es handelte sich um vier thailändische Durian, auch "Stink-" oder "Kotzfrucht" genannt. Ein 50-jähriger Schweinfurter hatte sich diese asiatische Delikatesse von einem Bekannten aus Nürnberg nach Hause schicken lassen.

Ein Straßenhändler aus Bangkok verkauft Durian-Früchte. Symbolbild
Ein Straßenhändler aus Bangkok verkauft Durian-Früchte. Symbolbild
picturedesk.com/AFO/Mladen Antonov

Nach Rücksprache der angerückten Polizei mit der Staatsanwaltschaft konnten ihm die Früchte nach Einsatzende ausgehändigt werden. Eine Strafe droht weder dem 50-Jährigen noch dem Absender, da der Versand von Lebensmitteln nicht grundsätzlich verboten ist.

Insgesamt mussten zwölf Postmitarbeiter, die über Übelkeit klagten, am Einsatzort versorgt werden. Sechs davon kamen vorsorglich in ein Krankenhaus.

Durian – eine leckere Stinkbombe

Durians sind tropische, stachelige Früchte, die bis zu drei Kilo schwer werden. Sie haben gelbes, süss schmeckendes Fruchtfleisch. Den leckeren Geschmack machen sie aber mit einem teuflischen Geruch wieder wett: Ihr Duft wurde schon mit schimmeligem Käse, verrotteten Zwiebeln und totem Fisch verglichen.

Durians werden überwiegend in Südostasien gegessen, dort ist wegen des penetranten Gestankes allerdings der Verzehr in Hotelzimmern und öffentlichen Verkehrsmitteln verboten.