Niederösterreich

Großen Bruder fast getötet: Teenager nun vor Gericht

Wegen versuchten Mordes musste gestern ein Syrer in Wr. Neustadt vor Gericht: Er soll seinen älteren Bruder in Wimpassing niedergestochen haben.

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Angeklagter vor Gericht
Angeklagter vor Gericht
Trimmel Sascha

Ein heute 18-Jähriger musste gestern in Wr. Neustadt wegen Mordversuchs auf die Anklagebank. Er hatte laut Anklage im Oktober 2019 in Wimpassing (Neunkirchen) seinen um rund 1,5 Jahre älteren Bruder wortlos auf einem Parkplatz niedergestochen. Der Syrer überlebte knapp, lag auf der Intensivstation. Denn der Stich ging, nur knapp neben dem Herz, in die Lunge.

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    Anwalt Roland Friis
    Anwalt Roland Friis
    Trimmel Sascha

    Am Anfang hatte der damals noch 17-Jährige von einem unbekannten Kapuzenphantom geredet, knickte dann aber im Verhör ein ("Heute" berichtete). 

    Großer Bruder ein Tyrann?

    Vor Gericht sprachen am Mittwoch der Angeklagte, das Opfer und die Mutter über die schwierigen Familienverhältnisse. Laut Mutter soll der ältere Bruder die Familie tyrannisiert, sie auch geschlagen und den Angeklagten auch mit einem Messer bedroht haben. Immer soll im Haus der Syrer dicke Luft geherrscht haben, die Brüder lagen sich oft in den Haaren. Auch die Nachbarn berichteten im Zeugenstand von Schreiereien und Streitigkeiten. 

    Anwalt Roland Friis muss versuchen, die Höchststrafe (Anm.: 15 Jahre Haft) abzuwenden: „Mein Mandant hatte sicher keine Tötungsabsicht.“ Weiters glaubt der Advokat, dass der Mandant eingewiesen werden könnte.

    Kleine Schwester sagt aus

    Der Prozess wurde schließlich auf 24. August 2020 vertagt. Dann soll auch die kleine Schwester (11) vor Gericht aussagen. Dem Angeklagten droht eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher (§ 21/2, also zurechnungsfährig) plus 15 Jahre Haft (junger Erwachsener). 

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