Wien

Großes 3D-Bild warnt am Stephansplatz vor Artensterben

Greenpeace warnt mit einem interaktiven 3D-Straßenbild am Stephansplatz vor der akuten Artenkrise. Laut NGO sterben weltweit jeden Tag 150 Arten aus.

Heute Redaktion
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Interaktives 3D-Bild am Stephansplatz um auf die akute Artenkrise aufmerksam zu machen
Interaktives 3D-Bild am Stephansplatz um auf die akute Artenkrise aufmerksam zu machen
Helmut Graf

Anlässlich zweier Naturschutzkonferenzen fordert Greenpeace sanktionierbare und rechtlich verpflichtende Artenschutzziele. Unterstrichen wird die Aktion von einem 40 Quadratmeter großen und interaktiven Straßenbild am Stephansplatz (Innere Stadt). Auf dem Gemälde sind wichtige und wertvolle Lebensräume zu sehen, die durch Profitgier zerstört würden und sie für Tier und Mensch unbewohnbar machen. Das wiederum führe zum Artensterben. Weltweit sterben laut Greenpeace jeden Tag 150 Arten aus.

In Österreich 39% der Tierarten bedroht

Alleine in Österreich seien 39 Prozent der Tierarten vom Aussterben bedroht und damit akuter Handlungsbedarf. Es gäbe keinen besseren Zeitpunkt für Forderungen, als die bevorstehenden Naturschutzkonferenzen „IUCN” (International Union for Conservation of Nature) und „CBD” (Convention on Biological Diversity). Daher fordert man die österreichische Regierung auf, sich für sanktionierbare und rechtlich verpflichtende Artenschutzziele einzusetzen und diese auf internationaler Ebene umzusetzen.

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    Interaktives 3D-Bild am Stephansplatz um auf die akute Artenkrise aufmerksam zu machen
    Interaktives 3D-Bild am Stephansplatz um auf die akute Artenkrise aufmerksam zu machen
    Helmut Graf

    Klimakrise der Grund vom Artenschwund

    Bereits 68 Prozent der Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien sind weltweit verschwunden. Schuld daran ist auch die Klimakrise. "Wir befinden uns aktuell mitten in einem Massensterben der Tier- und Pflanzenarten. Wir müssen der Rohstoffgier von industrieller Landwirtschaft und Fischerei, sowie der überbordenden Bodenversiegelung mit starken und sanktionierbaren Maßnahmen einen Riegel vorzuschieben" erklärt Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin von Greenpeace in Österreich.

    Forderungen und Lösungsvorschläge

    Auch konkrete Ideen hat Bittner bereits. Auf mindestes 30 Prozent der Land- und Meeresfläche müssten bis 2030 Schutzgebiete eingerichtet werden. Indigene und lokale Bevölkerungsgruppen sollen dabei konsequent mit eingebunden sein.

    Von 3. bis 11. September findet der „World Conservation Congress” der IUCN statt, bei dem zahlreiche Vertreter von Konzernen, der Zivilgesellschaft, indigenen Gemeinschaften und Wissenschaftler teilnehmen werden. Die Ergebnisse der IUCN werden die Biodiversitätskonferenz CBD (Convention on Biological Diversity) im Herbst 2021 und im Frühling 2022 wesentlich beeinflussen. Bei der CBD werden die Vertragsstaaten über Artenschutzziele bis zum Jahr 2030 entscheiden und ebenfalls darüber, wie diese erreicht werden sollen.

    Die 2010 beschlossenen „Aichi-Ziele” zum Schutz der Biodiversität wurden laut Greenpeace bisher nur unvollständig erreicht: „Wir haben keine weiteren zehn Jahre mehr. Das aktuelle Massenaussterben bedeutet nicht nur, dass einige Arten verschwinden", so Bittner. Langfristig gesehen würden auch die Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren.