Eine Burgruine im Waldviertel diente als Kulisse für ein verstörendes Schauspiel: Rund um einen großangelegten Schlag der Sicherheitsbehörden gegen mutmaßliche Verschwörer wurde ein riesiges Waffenlager entdeckt. Die Beamten stellten unter anderem 30 Kilo Munition sicher, berichtet die "Kronen Zeitung" am Freitag.
Seit November 2024 laufen schon die Ermittlungen gegen die "Sächsischen Separatisten" auf internationaler Ebene. Verdächtige gibt es neben Deutschland auch in Polen und Österreich.
Die rechtsextreme Gruppierung soll eine bewaffneten Eroberung in Ostdeutschland samt ethnischer Säuberungen in der Bevölkerung geplant haben. Für diesen "Tag X" soll eine eigene Neonazi-Miliz ausgebildet worden sein, die dann nationalsozialistisches Staatswesen errichten sollte. Insgesamt sollen der militanten Gruppe, die spätestens Ende 2020 gegründet wurde, 15 bis 20 Menschen angehören.
Die Spur führte die Staatsschützer laut "Krone" auch zu einer amtsbekannten Familie eines kürzlich verstorbenen FPÖ-Altpolitikers, genauer gegen zwei seiner Enkel.
Bei der Razzia in dem seit Jahrzehnten von dem Politiker-Clan angemieteten Forsthaus wurden durch die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst nicht nur Massen an Munition gefunden.
Neben mittels Metalldetektoren geborgenen Geschossen aus dem Zweiten Weltkrieg lagerten dort auch moderne Ausrüstung und Militaria. Dazu wurden auch einschlägige Nazi-Devotionalien, Fotos und Gemälde entdeckt.
Gegen die beiden Politiker-Enkerl wird nun laut "Krone" wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung!
Drei Mitglieder der zerschlagenen Gruppierung waren auch bei der AfD aktiv. Die blaue Partei distanzierte sich von ihnen und erklärte, sie sei "mit dieser mutmaßlich neonazistischen Gruppierung – welche unseren Grundsätzen und unserer Programmatik zutiefst widerspricht – weder inhaltlich noch organisatorisch in irgendeiner Weise verbunden."
"Wer sich bewaffnet, die Nähe zu tatsächlichen Neonazis sucht und separatistische Phantasien befürwortet, hat in der AfD nichts zu suchen", erklärte AfD-Landeschef Jörg Urban.