Wirtschaft

Großes Zittern in Kultur, Gastronomie und Co.

Österreich steht vor einem zweiten Lockdown. Einige Branchen trifft es besonders hart.

Heute Redaktion
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Gastronomische Betriebe müssen schließen.
Gastronomische Betriebe müssen schließen.
picturedesk.com

Ab Dienstag treten in Österreich verschärfte Maßnahmen in Kraft. Die Gastronomie sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen müssen komplett schließen. Das betrifft neben Restaurants, auch Museen, Theater und Kinos. Auch Hotels und Pensionen trifft es hart, sie müssen ebenfalls schließen. Ausnahmen gibt es nur für Berufsreisende.

Fitnessstudios, Sporthallen und Schwimmbäder werden ebenfalls geschlossen. Veranstaltungen werden abgesagt. Die neuen Maßnahmen werden auch die Wirtschaft schwer belasten. Laut Regierung ist aufgrund der steigenden Infektionszahlen aber ein zweiter Lockdown alternativlos.

Unternehmen erhalten bis zu 80% Umsatzersatz

"Der Bundesregierung ist bewusst, dass es sich dabei um drastische Eingriffe handelt – gerade für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft, die bereits seit Monaten unter der Coronakrise leidet. Um die wirtschaftlichen Folgen bestmöglich abzufedern, hat die Bundesregierung ein Hilfspaket für die betroffenen Betriebe geschnürt. Dazu gehört u.a. eine Entschädigung der Umsatzeinbußen", heißt es in einer Aussendung von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.

Die Regierung verspricht daher eine rasche und unbürokratische Abwicklung über "FinanzOnline" für betroffene Unternehmen. Entschädigt werden 80 Prozent der Umsätze, die Berechnung wird sich an den Umsätzen des Vorjahres orientieren.

Für Betriebe, die es damals noch nicht gegeben hat, wird es eine eigene Lösung mit einem anderen Durchrechnungszeitraum geben. Die für Österreich vorgesehene Umsatzentschädigung geht deutlich weiter als das deutsche Modell. Dort sind nur maximal 75% Entschädigung vorgesehen, Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern sind in Deutschland nicht umfasst.

"Keine Branche ist vom zweiten Lockdown so stark betroffen wie Tourismus, Gastronomie, Veranstalter und Freizeitwirtschaft. Mit der Entschädigung von bis zu 80 Prozent für Umsatzeinbußen haben wir das richtige Instrument, um die Betriebe durch diese schwierige Zeit zu bringen. An den Details arbeiten wir mit Hochdruck, sie werden so schnell es möglich ist vorgelegt", so Köstinger.

Wirtschaft fordert Planbarkeit

Finanzminister Gernot Blümel geht derzeit von Kosten in der Höhe von mehr als einer Milliarde Euro aus. Diese würden aus dem Covid-Fonds gedeckt.

Gesundheit sei das höchste Gut, betonten Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Industriellenvereinigung (IV). Beide Organisationen unterstützen den Lockdown daher. Allerdings forderten WKÖ-Präsident Harald Mahrer und IV-Chef Georg Knill bessere Planbarkeit für die Wirtschaft. "Wir erwarten uns von der Bundesregierung auch mittelfristig einen klaren Plan für den weiteren Umgang mit der Pandemie", sagte Mahrer.